Nadal: Lieber Junge und unbarmherziger Kämpfer
Paris (dpa) - Es gibt zwei Rafael Nadals: Den schüchternen, einfühlsamen Jungen neben dem Tennisplatz und den Kämpfer auf dem Court, der bei den French Open am unbarmherzigsten ist. „Bestialisch wie Nadal“, titelte die französische Sportzeitung „L'Equipe“.
Am Montag hatte Nadal den Argentinier Juan Monaco mit 6:2, 6:0, 6:0 deklassiert. Der Spanier selber saß danach bedröppelt in der Pressekonferenz. „Juan tat mir sehr, sehr leid. Er ist einer meiner besten Freunde auf der Tour“, sagte Nadal, der am Sonntag seinen 26. Geburtstag gefeiert hatte und sich wie jedes Jahr in Roland Garros über eine große super süße Torte wie ein Keks gefreut hatte.
Monaco wirkte nicht halb so traurig wie Nadal: „Ich werde jetzt nicht in die Seine springen. Ich habe gegen RAFAEL NADAL verloren!“, sagte er, „einen Typen von einem anderen Planeten.“ Es erscheint derzeit fast unmöglich, dass der Gladiator auf Sand sich dieses Jahr nicht den siebten Paris-Titel holt und als alleiniger Rekordmann Björn Borg hinter sich lässt. Der Weltranglisten-Zweite hat seit seinem Triumph 2011 auf roter Asche nicht mehr verloren. Am Bois de Boulogne lautet seine Bilanz 49:1. Bis zum Viertelfinale gab er nur 19 Spiele ab. Das schaffte bei einem Grand-Slam-Turnier zuletzt der Schwede Stefan Edberg bei den Australian Open. Vor 25 Jahren.