Scharapowa und Nadal im Viertelfinale - Li raus
Paris (dpa) - In Titelverteidigerin Li Na ist bei den French Open eine weitere Mitfavoritin frühzeitig ausgeschieden. Maria Scharapowa feierte dagegen einen Zittersieg. Rafael Nadal kam locker weiter.
Nadal scheint auf dem Weg zu seinem siebten French-Open-Triumph nicht zu stoppen. Einen Tag nach seinem 26. Geburtstag deklassierte der spanische Weltranglisten-Zweite den Argentinier Juan Monaco mit 6:2, 6:0, 6:0 und stellte damit einen persönlichen Rekord auf: Er gab bis zum Viertelfinale in Roland Garros nur 19 Spiele ab. „Juan hat mit sehr, sehr leid getan“, sagte Nadal voller Mitgefühl für seinem Kumpel Monaco. Der verbliebenen Top-Favoritin bei den Damen, Maria Scharapowa, fehlen derweil nur noch zwei Siege zur Rückkehr auf den Tennis-Thron.
Die Australian-Open-Finalistin zog nach hartem Kampf gegen die stark aufspielende Tschechin Klara Zakopalova mit 6:4, 6:7 (5:7), 6:2 ins Viertelfinale ein. „Sie ist sehr gefährlich. Das war ein guter Test heute“, sagte die in Florida lebende Russin. Falls sie ins Endspiel bei dem mit 17,226 Millionen Euro dotierten wichtigsten Sandplatzturnier der Welt kommt, wird sie wieder die Nummer eins.
Titelverteidigerin Li Na schied dagegen überraschend mit 6:3, 2:6, 0:6 gegen die kasachische Qualifikantin Jaroslaw Schwedowa aus. „Ich habe nur ein Match verloren, also versucht mich nicht runterzuziehen“, sagte die Chinesin genervt zu Reportern.
Die 30-jährige Li ist nach der Amerikanerin Serena Williams, der Polin Agnieszka Radwanska und der Weltranglisten-Ersten Victoria Asarenka aus Weißrussland bereits die vierte Mitfavoritin, die am Bois de Boulogne frühzeitig ausgeschieden ist. „Das ist Tennis“, sagte Li zu ihrem Einbruch im zweiten Satz gegen die Doppelexpertin und Weltranglisten-142. Schwedowa. Im Vorjahr hatte Li als erste Asiatin überhaupt in Roland Garros triumphiert. Zuletzt hatte sie noch das Finale des stark besetzten WTA-Turniers in Rom erreicht.
Rom-Siegerin Scharapowa, die in diesem Jahr auch schon in Stuttgart auf dem von ihr eigentlich ungeliebten Sand gesiegt hatte, tat sich gegen Zakopalova unerwartet schwer. Die Nummer 44 der Welt hielt mit dem Tempo mit. Scharapowa hatte bei nass-kaltem Wetter auf dem Centre Court Philippe Chatrier Schwierigkeiten mit der Beinarbeit und benötigte drei Stunden und elf Minuten für den Sieg. „Die Bedingungen waren nicht einfach, aber ich bin im dritten Satz stark zurückgekommen, und das zählt am Ende“, sagte sie.
Scharapowa bekommt es nun mit Kaia Kanepi (23 Setzliste) zu tun. Die Estin behauptete sich in drei Sätzen gegen Görges-Bezwingerin Arantxa Rus. Der Sieg in Roland Garros ist der einzige Grand-Slam-Titel, der Scharapowa in ihrer Sammlung noch fehlt. Wimbledon gewann sie 2004, die US Open 2006 und die Australian Open 2008. Weltranglisten-Erste war die 25-Jährige in ihrer Karriere bisher für insgesamt 17 Wochen - erstmals im Jahr 2005 und zuletzt 2008.
Nadal, der seine beeindruckende Matchbilanz in Paris auf 49:1-Siege schraubte, trifft nun auf seinen Landsmann Nicolas Almagro. Auch Andy Murray gab sich keine Blöße: Der an vier gesetzte Schotte behielt gegen Haas-Bezwinger Richard Gasquet 1:6, 6:1, 6:4, 6:2 die Oberhand und spielt nun gegen den Spanier David Ferrer.
Lokalmatador Jo-Wilfried Tsonga steht erstmals im Viertelfinale von Roland Garros. Mit einem 6:4, 7:6 (8:6), 3:6, 3:6, 6:4-Sieg über den Schweizer Stanislas Wawrinka erspielte sich der Franzose ein Duell gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic aus Serbien. Roger Federers nächster Gegner heißt Juan Martin del Potro. Der Argentinier besiegte in dem ebenfalls vom Vortag fortgesetzten Match den Tschechen Tomas Berdych mit 7:6 (8:6), 1:6, 6:3, 7:5.