Petkovic kann's auch auf Rasen

London (dpa) - Die Erleichterung war zu sehen, zu spüren und zu hören. „Ich freue mich wie ein kleines Kind“, sagte Andrea Petkovic nach ihrem bemerkenswert souveränen Auftaktsieg in Wimbledon.

Das Gras war ja bislang so etwas wie der Lieblingsfeind der 25 Jahre alten Darmstädterin. Über die dritte Runde kam die ehemalige Nummer neun der Tennis-Welt auf dem Heiligen Rasen bislang nicht hinaus.

Auf ein Vorbereitungsturnier auf dem grünen Belag hatte sie in diesem Jahr verzichtet, stattdessen mit dem Titel beim ITF-Turnier in Marseille und dem Final-Einzug in Nürnberg auf Sand Spielpraxis, Selbstvertrauen und vor allem mal wieder Siege gesammelt.

Denn nach ihrem Aus in der Qualifikation bei den French Open Ende Mai waren sie wieder da, die Zweifel der so lange verletzten Hessin. „Ich habe drei Tage zu Hause geheult“, erzählte sie am Montag nach ihrem 6:3, 6:2-Erfolg gegen die Französin Pauline Parmentier.

Diesmal zauberte ihr der Sieg eine Mischung aus Lächeln und breitem Grinsen ins Gesicht, höflich schickte sie ein „Thanks“ ins Publikum. Auf dem Weg durch die Katakomben herzte sie fast jeden, der gerade im Weg stand. Sie geht jetzt gelassener ihrer Passion nach. „Meine Art, Tennis zu spielen, ist weniger aufzehrend“, sagte Petkovic. „Ich bin dankbar und sehe es als eine zweite Karriere.“