Petkovic mit Datteln und Wasser gegen den Aussie-Fluch
Melbourne (dpa) - Andrea Petkovic ist gegen die drohende Hitze in Melbourne gerüstet. „Ich esse während der Spiele Datteln“, erzählte die Fed-Cup-Spielerin.
In einem der vielen Bücher, die die Einser-Abiturientin gelesen hat, habe gestanden, dass Nomaden diese Früchte bei ihrem Marsch in der Sonne einnehmen. „Und wenn die es mit zwei Datteln und ein bisschen Wasser durch die Wüste schaffen, dann werde ich hier doch wohl ein Match in der Hitze überstehen“, sagte die Darmstädterin nach ihrem Training im mit rund 23 Grad noch erträglichen Melbourne Park.
Für die erste Woche der Australian Open sind in der Millionenmetropole am Yarra-River jedoch Temperaturen von über 40 Grad vorhergesagt. Den Tennisprofis wird damit beim ersten Grand Slam der Saison gleich alles abverlangt. Doch Petkovic schrecken die Prognosen nicht. „Ich bin froh, dass ich es überhaupt bis Melbourne geschafft habe“, scherzte die einstige Top-Ten-Spielerin, die in den vergangenen Jahren von so vielen Verletzungen gestoppt worden ist.
Vor allem in Australien schlug das Schicksal immer wieder zu. 2008 zog sich Petkovic Down Under in der ersten Runde einen Kreuzbandriss zu, 2012 verhinderten eine Rückenverletzung und 2013 ein Meniskuseinriss den Start beim Happy Slam am anderen Ende der Welt. „Dabei fühle ich mich in Australien eigentlich superwohl und bin total gerne hier“, sagte die Hessin.
Bereits im Dezember machte sich die Nummer 40 der Welt deshalb auf den Weg nach Australien, um sich optimal auf das erste Highlight des Jahres vorzubereiten. Schließlich hat Petkovic die Australian Open in diesem Jahr unter ein besonderes Motto gestellt. „Ich bin hier, um die schlechten Erinnerungen durch positive zu ersetzen.“
Was genau sie als positiv bezeichnen würde, ließ die zweifache Turniersiegerin offen. „Ich habe keine besonderen Erwartungen, mache mir keinen großen Druck“, sagte Petkovic, die gegen die an Nummer 32 gesetzte Slowakin Magdalena Rybarikova ins Geschehen eingreift. „Ich war lange raus und muss das besondere Feeling bei Grand-Slam-Turnieren erst wiederbekommen.“
In der Vorbereitung schuftete sie deshalb wie gewohnt hart, und dennoch glaubt Petkovic aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben. „Ich verurteile mich selbst nicht mehr ganz so schnell.“ Beim WTA-Turnier in Brisbane zeigte sich die frühere Weltranglisten-Neunte bereits in guter Form, bot Serena Williams beim 4:6, 4:6 im Zweitrundenspiel lange Paroli. „Ich hatte zwei gute Matches da, fühle mich fit. Mal sehen, was am Ende dabei herauskommt.“