Petkovic: „Wollte richtig geiles Match spielen“
Melbourne (dpa) - Ihren ersten Auftritt in der großen Rod Laver Arena von Melbourne hatte sich Andrea Petkovic ganz anders vorgestellt. Doch dann gab ihre Gegnerin Venus Williams bereits nach sechs Minuten verletzt auf.
„Ich wollte ein richtig geiles Match spielen und habe mir zugetraut, dass ich gewinne“, sagte die 23- Jährige nach ihrem Einzug ins Achtelfinale. Gegen die Russin Maria Scharapowa, die Julia Görges ausschaltete, traut sie sich jetzt einen richtigen Sieg zu.
Das war sicher nicht die Art und Weise, wie sie Venus Williams besiegen wollten, oder?
Petkovic: „Wenn man sich schlecht fühlt, dann freut man sich auch schon mal, wenn ein Gegner aufgibt. Ich habe mich heute aber so gut gefühlt. Ich bin rausgegangen, habe die Leute draußen in der Arena gesehen und habe mich einfach auf das Spiel gefreut. Ich wollte ein richtig geiles Match spielen und habe mir zugetraut, dass ich gewinne. Ich wollte mich gerade beweisen, doch dann war die Partie nach gerade einmal eineinhalb Spielen vorbei.“
Haben Sie irgendwie gemerkt, dass Venus Williams vielleicht nicht durchhalten würde?
Petkovic: „Nein, überhaupt nicht. Wir waren beide in der gleichen Umkleidekabine und sie hat sich vorbereitet wie auf ein richtiges Match. Als ich am Mittwoch gesehen hatte, dass sie sich in ihrem Zweitrundenspiel verletzt hatte, da habe ich schon kurz gedacht, vielleicht kann sie nicht spielen. Aber heute nach ihrer Vorbereitung habe ich mich wirklich auf ein volles Match über drei Sätze vorbereitet.“
Jetzt geht es gegen Maria Scharapowa. Habe Sie ihr Spiel gegen Julia Görges gesehen und was rechnen Sie sich gegen sie aus?
Petkovic: „Ich habe einen Teil des Spiels gesehen. Ich finde, Jule hat überragend gespielt. Ich denke auch, dass ich ein bisschen sauer auf die Jule sein darf, weil ich glaube, dass die Scharapowa nach diesem Match jetzt richtig drin ist im Turnier. So wie die Jule gespielt hat, muss man gegen sie spielen. Aggressiv vom ersten Punkt weg. Man muss ihr das eigene Spiel aufzwingen.“
Sie stehen jetzt zum zweiten Mal nacheinander bei einem Grand Slam unter den Top 16. Fühlen Sie sich jetzt richtig zugehörig zu den Etablierten?
Petkovic: „Vor allem wie diese beiden Top 16 zustande gekommen sind, macht mich zufrieden. Das waren nicht einfach mal zwei Turniere, die gut gelaufen sind, auch wenn die Gegnerinnen zweimal aufgegeben haben. Ich habe seit den US Open sehr konstant gespielt, das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen. Ich habe das Gefühl, dass ich den richtigen Weg einschlage, auch wenn es noch ein Prozess ist. Ich muss jetzt die ganze Saison über so spielen, um mich am Ende des Jahres zum Kader der Topspielerinnen zählen zu dürfen.“