Petzschner in Halle auf Kurs - Kamke ausgeschieden
Halle/Westfalen (dpa) - Der Bayreuther Philipp Petzschner hat bei den deutschen Tennis-Fans in Halle neue Hoffnungen auf eine gelungene Heim-Veranstaltung geweckt.
Als erster Spieler des deutschen Davis-Cup-Teams zog der Team-Weltmeister am Mittwoch durch das 6:2, 6:4 über den Spanier Daniel Gimeno-Traver ins Viertelfinale des westfälischen Rasenturniers ein. In der Runde der letzten Acht trifft der Wimbledonsieger im Doppel auf den kanadischen Geheimfavoriten Milos Raonic, der den Lübecker Tobias Kamke mit 7:6 (7:2), 6:3 aus dem Turnier warf. „Ich freue mich jedes Mal wie ein Schnitzel, wenn ich den grünen Platz betreten darf“, sagte Petzschner.
Seine Davis-Cup-Kollegen Florian Mayer (gegen Lu Yen-Hsun aus Taiwan) und Philipp Kohlschreiber (gegen den Ukrainer Alexander Dolgopolow) greifen erst am Donnerstag wieder ins Turnier-Geschehen ein. Teamchef Patrik Kühnen traut seinen Schützlingen angesichts des ausgedünnten Favoritenfelds durchaus zu, noch für Furore zu sorgen. „Halle war immer ein sehr gutes Pflaster für deutsche Spieler“, sagte Kühnen einen Tag nach dem Aus von Publikumsliebling Tommy Haas.
Petzschner zeigte gegen Gimeno-Traver mit druckvollem Spiel, dass er am Freitag auch gegen den Aufschlag-Riesen Raonic nicht chancenlos sein muss. „Das wird eine interessante Partie“, meinte Petzschner, der sich selbst die „Schulnote 2+“ gab. Gegen Kamke hatte Raonic zuvor grandios serviert, 15 Asse geschlagen und seine Aufschläge mit bis zu 230 Stundenkilometern übers Netz gejagt. „Er hat unglaublich serviert. Bei seinen Aufschlagspielen hatte ich nicht viel auszurichten“, sagte der Norddeutsche, der im ersten Durchgang einen Satzball nicht nutzen konnte.
Vor Kamkes Aus gegen Raonic hatte Titelverteidiger Lleyton Hewitt bei der mit 750 000 Euro dotierten Veranstaltung die Runde der letzten 16 erreicht. Gegen den argentinischen Federer-Ersatz Leonardo Mayer, der nach der Absage des Schweizers als „Lucky Loser“ ins Hauptfeld gerückt war, hatte der Australier beim 6:2, 6:3 keinerlei Probleme. Er trifft am Donnerstag auf Haas-Bezwinger Andreas Seppi.
Bereits im Viertelfinale sind der tschechische Weltrangliste-Siebte Tomas Berdych (6:3, 7:6 gegen Jan Hernych) und der serbische Davis-Cup-Sieger Viktor Troicki (6:3, 6:1 gegen Igor Andrejew), die nun aufeinandertreffen.