Petzschner trotz Aus zufrieden: WM war eine „Ehre“
London (dpa) - Erst das Highlight in London, dann der Honeymoon auf Mauritius: Nach seiner Premiere bei der Tennis-WM freute sich Philipp Petzschner gleich auf die nächsten Festtage.
„Ich fahre am Sonntag in die Flitterwochen“, kündigte der Bayreuther an, der sich gemeinsam mit seinem Doppelpartner Jürgen Melzer schnell über das frühe Ausscheiden beim Saisonfinale hinwegtröstete. Zu groß war trotz des 3:6, 6:7 (7:9) im letzten Gruppenspiel gegen die Polen Mariusz Fyrstenberg und Marcin Matkowski die Freude darüber, überhaupt im „elitären Kreis“ in der britischen Hauptstadt dabei gewesen zu sein. Zumal ihn zuletzt ein doppelter Bänderriss für rund zehn Wochen zum Pausieren gezwungen hatte. „Es ist eine Ehre, mit diesen Spielern hier zu spielen“, sagte Petzschner der Nachrichtenagentur dpa mit Blick auf Mega-Stars Roger Federer und Rafael Nadal.
Die „unglaubliche“ Atmosphäre in der O2 Arena vor rund 17 000 Zuschauern hat dem 26-Jährigen „Lust auf mehr“ gemacht, wobei Petzschner trotz seiner Erfolge im Doppel betonte: „Das Hauptaugenmerk liegt nach wie vor auf dem Einzel.“ Im kommenden Jahr will der Frischverheiratete, vor seiner langwierigen Verletzung auf Position 38 der Weltrangliste notiert, das nachholen, was er sich eigentlich für diese Saison vorgenommen hatte: „Ich möchte so schnell wie möglich unter die Top 30 kommen.“
Dort ist der Rechtshänder derzeit nur im Doppel notiert. Lohn des sensationellen Wimbledon-Erfolges, den er im Sommer gemeinsam mit dem Österreicher Melzer errungen hatte und der ihm mit dem größten Preisgeld seiner Karriere (183 400 Euro) versüßt worden war. „Das Karriere-Highlight war Wimbledon“, meinte Petzschner, der 2010 aber auch vier Halbfinal-Teilnahmen im Einzel vorweisen kann und deshalb zu Recht sagt: „Ich habe das beste Jahr meiner Karriere hinter mir.“
Anders als in der abgelaufenen Saison ist für Petzschner 2011 auch ein Einsatz im Davis-Cup-Team denkbar. Nachdem er in diesem Jahr die Athleten-Vereinbarung des Verbandes mit der Nationalen Anti-Doping- Agentur (NADA) nicht unterschrieben hatte, durfte er für die Mannschaft von Teamchef Patrick Kühnen nicht spielen. Allerdings hatte Petzschner sich 2010 ohnehin auf seine persönliche Planung konzentrieren wollen. Für 2011 deutete er einen Kurswechsel an: „Ich würde mich freuen, wenn ich nominiert werden würde.“ Kühnen wird es angesichts des schweren Erstrundenspiels in Kroatien gern hören.