Sabine Lisicki: „Ich werde immer sicherer“
London (dpa) - Fragen an die deutsche Tennisspielerin Sabine Lisicki nach ihrem 6:3, 6:3-Erfolg gegen Kaia Kanepi.
Sie stehen im Halbfinale, denken Sie, dass jetzt alles möglich ist?
Lisicki: „Das habe ich schon vor dem Turnier gedacht, denn ich habe mich wirklich gut gefühlt. Aber ich weiß, dass es wichtig ist, sich von Match zu Match zu konzentrieren und nicht zu weit nach vorne zu schauen.“
Auf was hat Ihr neuer Trainer Wim Fissette seit den French Open den Fokus gelegt?
Lisicki: „Mein Spiel zu spielen. Er hat mich noch mehr dazu gebracht, mein Spiel zu spielen, aggressiv zu spielen, meine Schläge zu nehmen und mich nicht in die Defensive drängen zu lassen. Damit werde ich immer sicherer und mache immer weniger Fehler.“
Sie haben gegen Kanepi viele Stopps eingebaut. War das Ihre Strategie?
Lisicki: „Strategie nicht. Ich hatte aber im Match das Gefühl, die wirken gut.“
Ihr Trainer hat schon Vergleiche mit seiner früheren Spielerin Kim Clijsters angestellt, die bei ihrem US-Open-Sieg 2009 alle großen Spielerinnen geschlagen hat. Hat er mit Ihnen darüber geredet?
Lisicki: „Nein. Aber wir hatten schon vor dem Turnier als Team ein gutes Gefühl. Er bringt die Erfahrung mit und setzt sie um.“
Sie haben schon nach dem Sieg gegen Serena Williams gesagt, dass Ihnen die Atmosphäre in Ihrer Bleibe hier in London gut tut.
Lisicki: „Ja. Wir lachen viel. Kochen gemeinsam. Diese lockere Atmosphäre ist gut für mich. Ich fühle mich wohl, und dann spiele ich mein bestes Tennis.“
Sie standen in Wimbledon schon einmal im Halbfinale. Wird Ihnen diese Erfahrung am Donnerstag helfen?
Lisicki: „Ich weiß, wie es ist im Halbfinale. Ich kenne diese neue Atmosphäre. In der Umkleide wird es langsam leerer. Es ist ein ganz anderes Gefühl. Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung schon habe. Ich fühle mich aber frischer, fitter und besser als vor zwei Jahren.“
Sind Sie nun der neue Publikumsliebling und die Favoritin der Briten?
Lisicki: „Ich weiß nicht. Ich habe davon nur gehört. Es ist ein unglaubliches Gefühl, so viel Unterstützung zu bekommen. Es war eine wunderbare Atmosphäre gegen Serena. Die Zuschauer haben mich durch das Spiel gebracht. Und heute haben sie mich auch angefeuert. Das ist das schönste Gefühl der Welt. Ich liebe es einfach, diese Courts hier zu betreten.“
Können Sie das Gefühl des verwandelten Matchballes gegen Serena Williams und gegen Kanepi vergleichen?
Lisicki: „Es war anders. Gegen Serena hat man mir ja angesehen, dass die Emotionen komplett hochgekommen sind. Heute war ich gefasster.“