Spanier Nadal trifft im Finale von Hamburg auf Fognini
Hamburg (dpa) - Publikumsmagnet Rafael Nadal bleibt dem Hamburger Tennisturnier bis zum letzten Tag erhalten. Der Rothenbaum-Sieger von 2008 zog durch das 6:1, 6:2 gegen den Italiener Andreas Seppi ins Endspiel ein.
Dort trifft der Mallorquiner am Sonntag auf den Italiener Fabio Fognini, der sich gegen den französischen Qualifikanten Lucas Pouille in 83 Minuten mit 6:2, 7:6 (7:2) durchsetzte.
„Das ist großartig, dass ich wieder im Finale bin, wo ich so lange nicht hier war“, sagte der neunmalige French-Open-Champion Nadal und freute sich über das endlich sommerliche Wetter: „Von Freitag bis Donnerstag habe ich gedacht: Was machen die Leute hier nur, warum sind die nicht auf Mallorca?“, scherzte er.
Der ehemalige Weltranglisten-Erste steht am Rothenbaum zum dritten Mal im Endspiel. 2007 scheiterte er im Finale am Schweizer Roger Federer, ein Jahr später revanchierte er sich - damals hatte das Turnier noch den Masters-Status. Am Sonntag könnte der Katalane mit dem Siegercheck von 311 775 Euro und 500 Punkten zumindest auf Position neun in der Weltrangliste vorrücken.
Seppi war vor 7500 Zuschauern auf dem ausverkauften Centre Court kein ernsthafter Gegner. Zwar hatte sich der Südtiroler am Freitag wegen einer Magen-Darm-Erkrankung seines Viertelfinalgegners Simone Bolelli ausruhen können - große Vorteile brachte dem 31-Jährigen das aber nicht. Nadal ging mit viel Selbstbewusstsein in die Partie und führte schnell mit 5:0 - bis dahin gab er nur sechs Punkte ab. Der erste Satz war nach einer halben Stunde beendet.
Seppi spielte gehemmt, machte unnötige Fehler, viele Bälle gingen ins Aus. Nur Nadals erstes Aufschlagspiel im zweiten Durchgang war umkämpft. Als der Sandplatzspezialist dem deutschsprachigen Seppi den Aufschlag zum 2:0 abnahm, gab es eine Schrecksekunde: Nadal hielt sich den Bauch und musste von seinem Physiotherapeuten auf einem Handtuch minutenlang behandelt werden. „Das war kein großes Problem. Ein Muskel in der Rippengegend fühlte sich hart an“, erklärte Nadal.
Mit einer Schmerztablette ging es rasant weiter, Nadal ließ unter den Augen seiner versammelten Familie keine Schwäche zu und zog forsch auf 4:1 davon.
Zuvor hatte der 21 Jahre alte Außenseiter Pouille gegen den sieben Jahre älteren Fognini keine große Chance gehabt. Mit zwei frühen Breaks zog der Italiener auf 4:1 davon, der erste Durchgang dauerte lediglich 23 Minuten. Im zweiten Satz konnte die Nummer 85 der Welt mit dem 53 Plätze besser eingestuften Fognini mithalten. Er erkämpfte sich sogar einen Satzball, den der Südeuropäer abwehrte. Im Tiebreak setzte sich Fognini dank seiner Erfahrung dann klar durch.