Sportprominenz drückt Tennis-Damen die Daumen
Prag (dpa) - Von den Tennis-Legenden Graf, Becker, Stich über Basketball-Superstar Dirk Nowitzki bis zu Fußball-Weltmeister Manuel Neuer: Deutschlands Spitzensportler drücken den Tennis-Damen für das Endspiel im Fed Cup die Daumen.
„Die Zeit ist reif für den zweiten WM-Titel“, sagt Bayern-Torwart Neuer in einem von www.ran.de und www.tennis.de veröffentlichten Video-Interview und betont: „Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft, deshalb können sie es schaffen. Zusammen als Team haben sie auf jeden Fall eine Chance.“
Auch Nowitzki beschwört knapp vier Monate nach dem Brasilien-Triumph der Fußballer das schwarz-rot-goldene Siegesgefühl. „Die Fußballer haben vorgelegt und sind Weltmeister geworden. Mädels, jetzt legt ihr nach. Holt euch den Fed Cup in Prag. Ich drück' euch die Daumen“, übermittelte der NBA-Profi von den Dallas Mavericks.
Für die 22-malige Grand-Slam-Turniersiegerin Steffi Graf wäre ein Triumph an diesem Wochenende bei den heimstarken Tschechinnen „natürlich ein Riesen-Erfolg“. Auch Wimbledonsieger Michael Stich traut den jungen Damen den ganz großen Coup zu. „Klar haben sie eine Chance. Im Finale gibt es keinen Außenseiter“, sagte Stich der Nachrichtenagentur dpa und ergänzte: „Ich würde mich irre freuen für Barbara und für die Mädels. Sie hätten das verdient.“
Vor 22 Jahren stand die heutige Teamchefin Barbara Rittner noch als Doppelspielerin auf dem Platz, als sie gemeinsam mit Steffi Graf, Anke Huber und Sabine Hack letztmals die Mannschafts-Trophäe nach Deutschland holte. In Prag haben ihre Nach-Nachfolgerinnen Angelique Kerber, Andrea Petkovic, Sabine Lisicki und Julia Görges nun die Chance auf den größten Erfolg ihrer Karriere.
„Ich hoffe es, ich drücke so fest die Daumen“, sagte Graf. Ob die mittlerweile in den USA lebende und öffentlich sehr zurückhaltende Ehefrau von Andre Agassi der Einladung des Deutschen Tennis Bundes (DTB) in die tschechische Hauptstadt folgt, war bis zuletzt offen.
Doch aus der Ferne nimmt sie Anteil an der Mission „Mädels, holt uns den nächsten WM-Titel“, wie es seit Wochen auf den Plakaten des übertragenden Senders Sat.1 zu lesen ist. In Deutschland ist das Tennis-Interesse wieder gestiegen - was auch das Team in Prag immer mehr zu spüren bekommt. „So langsam werde ich nervös. Beim Einschlafen darf ich nicht zu sehr ans Finale denken, das würde zu einer inneren Unruhe führen, die nicht gut ist“, sagte Rittner am Mittwochmorgen nach einer frühen Trainingseinheit, schob aber sofort hinterher: „Doch die Vorfreude überwiegt alles.“
Mit Boris Becker tauschte sich die Wahl-Kölnerin bereits via Twitter aus und bedankte sich für dessen aufmunternden Worte. Nach Prag wird es der dreimalige Wimbledon-Champion jedoch eher nicht schaffen: Sein serbischer Schützling Novak Djokovic kämpft von diesem Wochenende an in London bei der ATP-WM um den Titel.