Steffi Graf sieht deutsches Damen-Tennis auf gutem Weg
Düsseldorf (dpa) - Trotz des Abstiegs der deutschen Tennis-Damen aus der Fed-Cup-Weltgruppe sieht Steffi Graf keine Misere für ihre ehemalige Sportart in Deutschland.
„Das ist keine Krise. Das kann passieren“, sagte die 22-malige Grand-Slam-Turnier-Siegerin in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“. Zwar fehlten nach wie vor die großen Erfolge von deutschen Spielerinnen und Spielern. „Bei den deutschen Frauen ist in den vergangenen Jahren aber auf jeden Fall etwas passiert“, sagte Graf. „Da ist mit den Erfolgen von Petkovic, Lisicki, Kerber, Görges und Barthel auch das Interesse wieder gewachsen.“
Insgesamt sieht die 42-Jährige das aktuelle Damen-Tennis aber durchaus kritisch. „Im Damen-Tennis ist einfach niemand da, der kontinuierlich top spielt“, kritisierte Graf, die mit ihrem Ehemann Andre Agassi in Las Vegas lebt. Es fehle einfach eine Figur, „von der die Leute sagen: Deren Spiele darf ich nicht verpassen!“ Am ehesten traut Graf diese Rolle in naher Zukunft der Amerikanerin Serena Williams zu. „Da kann man vielleicht erwarten, dass sie den Sommer dominieren wird“, sagte die gebürtige Brühlerin.
Williams gilt neben der Weltranglisten-Ersten Viktoria Asarenka aus Weißrussland und der Russin Maria Scharapowa bei den an diesem Sonntag beginnenden French Open als Favoritin. In Paris hatte Graf selbst vor 25 Jahren ihren ersten Grand-Slam-Titel gefeiert.