Tennis-Streit: Djokovic hält es wie Federer
Melbourne (dpa) - Im Streit um die Umstrukturierung des Tennis-Kalenders zwischen Rafael Nadal und Roger Federer hat sich der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic auf die Seite Federers geschlagen.
„Ich bevorzuge es, über dieses Dinge detailliert hinter verschlossenen Türen zu reden“, sagte der Serbe nach seinem lockeren Erstrundensieg bei den Australian Open in Melbourne.
Nadal hatte Federer vor Beginn des ersten Grand-Slam-Turniers der Saison ungewohnt scharf kritisiert und dem Schweizer vorgeworfen, er würde sich öffentlich nicht stark genug für die Interessen der Spieler einsetzen. Der Schweizer konterte mit einem deutlichen Seitenhieb in Richtung des redseligen Spaniers. „Das stimmt nicht. Ich verfolge nur einen anderen Weg und diskutiere das nicht auf Pressekonferenzen“, sagte der 30-Jährige.
Djokovic wollte sich in die Auseinandersetzung nicht weiter einmischen. „Ich denke nicht, dass irgendetwas, was ich dazu sagen würde, neu wäre“, meinte der Serbe. Wie Federer und Nadal ist aber auch er der Meinung, dass die Saison zu lang und vollgepackt ist. „Guckt einfach auf die Verletzungen, die die Spieler haben, vor allem die Topleute“, sagte Djokovic, der gegen Ende des Jahres ebenfalls über einige Blessuren geklagt hatte. „Es ist klar, dass sich etwas ändern muss“, meinte der Titelverteidiger in Melbourne.
US-Routinier Andy Roddick glaubt, dass die Profis einiges erreichen können, wenn sie geschlossen auftreten. „Ich denke, wir sollten unseren Einfluss auf das Spiel nicht unterschätzen. Vor allem, wenn wir mit einer Stimme sprechen“, sagte der 29-Jährige. Für Roddick geht es nicht um eine Reduzierung der Anzahl an Turnieren. Vielmehr strebt er eine Änderung der Regel an, bei wie vielen und welchen Veranstaltungen die Spieler antreten müssen. „Ich bin lange genug dabei, um selbst zu entscheiden, wo ich spiele.“ Am Mittwoch gibt der neue ATP-Chef Brad Drewett seine Antritts-Pressekonferenz in Melbourne und dürfte sich auch zu diesem Thema äußern.