Tennis US Open für Kerber vorbei: Aus gegen starke Cibulkova

New York (dpa) - Die Jagd nach dem nächsten großen Titel ist für Angelique Kerber bei den US Open schon nach der dritten Runde vorbei. Die Wimbledonsiegerin, die vor zwei Jahren auch in New York triumphiert hatte, schied mit 6:3, 3:6, 3:6 gegen die Slowakin Dominika Cibulkova aus.

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„Es gibt solche Tage manchmal, wo es nicht geht“, sagte Kerber. „Gerade in den wichtigen Momenten habe ich die Chancen nicht genutzt. Sie hat das Schicksal in die eigenen Hände genommen.“ Die Weltranglisten-Vierte war zwar enttäuscht, meinte aber auch: „Das war klar, dass irgendwann der Moment kommt, wo ich früh verliere.“

Damit sind alle sieben gestarteten deutschen Tennis-Damen beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison draußen, zumindest der Gewinner des deutschen Herren-Duells zwischen Alexander Zverev und Philipp Kohlschreiber ist aber am Montag in der Runde der letzten 16 noch dabei. Die Chance darauf hatte am Samstag auch noch Jan-Lennard Struff.

Das komplett renovierte und nun 14.000 Zuschauer fassende Louis-Armstrong-Stadium war zur Nachmittagszeit am Samstag gut für den dritten Turnierauftritt von Kerber gefüllt. Im 13. Duell mit Cibulkova entwickelte sich bei sommerlichen Bedingungen von Anfang an das erwartete Match. Beide zogen von der Grundlinie aus ihr Spiel auf, die kleine Slowakin war dabei von Anfang an etwas offensiver.

Kerber erwischte mit einer 2:0-Führung den besseren Start und strahlte gleich die Intensität aus, mit der sie in der schwierigen Runde zuvor am Ende noch die Schwedin Johanna Larsson niedergerungen hatte. Ein 3:1-Vorsprung war nach einem Doppelfehler zwar wieder dahin, doch die 30-Jährige ging mit einem schönen Vorhand-Passierball wieder in Führung.

Wenn möglich, suchte Kerber von hinten auch gelegentlich die direkte Entscheidung, Cibulkova half zwischendurch immer wieder mit einigen Fehlern - so auch beim zweiten Satzball, als sie einen Volley ins Aus setzte. Von den vergangenen acht Duellen mit der 29-Jährigen hatte Kerber nur eines verloren: 2016 unterlag sie ausgerechnet im Finale beim Jahresabschluss der besten Acht in Singapur.

Trotz der Führung misslang der Start in den zweiten Durchgang, nach zwei Aufschlagverlusten und zu vielen Fehlern hieß es ungewohnt schnell 0:3. Danach fand die Weltranglisten-Vierte zurück in den Satz, attackierte selbst mehr und gestaltete das Geschehen wieder offener. Cibulkova erhöhte jedoch nun selbst auch ihr Niveau und feierte mit einem Schrei den verdienten Satzausgleich nach einem Rückhandfehler von Kerber, der nur sechs Gewinnschläge gelangen. Bei Cibulkova waren es dagegen 15.

Die ehemalige Australian-Open-Finalistin und Nummer vier der Welt musste vor dem entscheidenden Satz ein paar Minuten warten, weil Kerber kurz in der Kabine verschwunden war. Prompt hatte die Norddeutsche im ersten Spiel zwei Breakchancen, doch Cibulkova holte sich mit mutigen Aktionen das Spiel noch. Mit einem „Come on“ begleitete Kerber kurz darauf den Ausgleich. Auch bei den Ballwechseln waren inzwischen beide laut auf dem Platz.

Nach dem umkämpften dritten Spiel verlor Kerber allerdings auch danach ganz glatt ihr Service und lag 1:3 hinten. Sie schaute zu ihrer Box und hob hilflos die Arme, als die ersten Chancen auf das Rebreak direkt danach dahin waren. Doch Cibulkova belohnte sich nicht immer für ihr Risiko und ließ Kerber noch einmal kurz in die Partie. Aber nicht lange: Vom nächsten Break zum 2:4 erholte sich Kerber nicht mehr, nach einem Rückhandfehler waren 2:13 Stunden das Aus und die sechste Niederlage gegen Cibulkova perfekt, die nun auf Vorjahresfinalistin Madison Keys aus den USA trifft.