US Open: Lisicki und Kerber in 3. Runde - Barthel raus
New York (dpa) - Das deutsche Erfolgs-Duo Sabine Lisicki und Angelique Kerber ist bei den US Open in die dritte Runde eingezogen. Wimbledon-Finalistin Lisicki ließ sich auch von lärmenden Renovierungsarbeiten und einem kurzfristigen Hotelwechsel nicht aus der Ruhe bringen.
Die 23 Jahre alte Berlinerin gewann ihr Zweitrunden-Match gegen die Argentinierin Paula Ormaechea ohne Störgeräusche in nur 72 Minuten mit 6:2, 6:3. Kerber kämpfte sich in 2:16 Stunden zu einem 6:4, 2:6, 6:3-Erfolg gegen die Kanadierin Eugenie Bouchard. Mona Barthel dagegen verabschiedete sich nach einem 4:6, 2:6 gegen die amerikanische Wildcard-Starterin Alison Riske.
„Das war heute körperlich und vom Kopf her anstrengend. Sie hat teilweise unmenschlich gespielt“, sagte Kerber. „Aber ich habe gekämpft und alles gegeben.“ Weitaus entspannter durfte Lisicki ihr Tagwerk verrichten. „Ich habe gut angefangen und das Spiel ganz gut durchgespielt“, sagte die 23 Jahre alte Berlinerin und konstatierte so herrlich korrekt-unbescheiden: „Ich glaube, mein Spiel war zu schnell für sie.“
Dabei hat der neue deutsche Tennis-Liebling chaotische Tage hinter sich. Zunächst musste Lisicki in ihrem Hotel das Zimmer wechseln, weil über ihr renoviert wurde. Als der Lärm nicht nachließ, entschied sie sich für einen Umzug. „Es war einfach zu laut“, sagte Lisicki - und konnte schon wieder darüber lächeln.
Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale beim vierten Grand-Slam-Turnier des Jahres trifft die Nummer 16 der Setzliste nun auf am Freitag auf die Russin Jekaterina Makarowa. Kerber bekommt gegen Kaia Kanepi die Möglichkeit zur Wimbledon-Wiedergutmachung.
Dort hatte die 25 Jahre alte Kielerin zuletzt in Runde zwei gegen die Estin verloren. „Das ist eine gute Möglichkeit zur Revanche. Ich werde versuchen, aus Wimbledon zu lernen. Ich will da rausgehen, um zu gewinnen und zu zeigen, dass ich sie schlagen kann“, sagte sie.
Fast zeitgleich betraten die beiden deutschen Fed-Cup-Spielerinnen die blauen Betonplätze im Flushing Meadows Park. Kerber im Louis-Armstrong-Stadium, Lisicki auf dem Show Court 17. Beide hatten tags zuvor vergeblich in den Stadionkatakomben auf ihren eigentlich angesetzten Einsatz gewartet. Immerhin hatten sich die Organisatoren frühzeitig entschlossen, die Partien wegen der Regenunterbrechung auf den Folgetag zu verschieben.
Lisicki schien das Geduldsspiel nicht das Geringste ausgemacht zu haben. Gegen die ihr bis dato völlig unbekannte Nummer 71 der Welt diktierte die Wimbledon-Finalistin vom ersten Ballwechsel an Tempo und Spielrhythmus. Nach 33 Minuten entschied die blonde Berlinerin den ersten Satz für sich. Kerber hatte deutlich härter zu kämpfen.
Als Lisicki schon in Durchgang zwei startete, stand es in der zweitgrößten Arena zwischen der Linkshänderin aus Kiel und ihrer 19 Jahre alten Gegnerin 4:4. Vor allem mit ihrem Aufschlagspiel haderte Kerber. Die in der Weltrangliste auf Platz 59 geführte Kanadierin zeigte keinerlei Respekt vor der US-Open-Halbfinalistin von 2011.
Doch nach 49 Minuten gelang ihr schließlich der Punkt zum Satzgewinn. Auch von einer Schwächephase im zweiten Durchgang ließ sich die Weltranglisten-Neunte nicht irritieren („Ich weiß nicht, was da los war“). Vier Matchbälle vergab Kerber noch im dritten Satz, dann landete ein Rückhandball ihrer Gegnerin im Aus.