Yannick Noah legt nach: Zu viele Betrüger gewinnen
Paris (dpa) - Yannick Noah hat eine Woche nach seinen umstrittenen Doping-Vorwürfen gegen spanische Sportler nachgelegt. „Heutzutage gibt es zu viele Betrüger, die gewinnen. In Spanien oder anderswo“, sagte der frühere Tennis-Weltstar in einem Interview der Onlineausgabe der Zeitung „Le Monde“.
Zudem erklärte der 51-Jährige, er habe mit seinen Aussagen eine Debatte anstoßen wollen und lehnte eine Entschuldigung ab. Der French-Open-Sieger von 1983 hatte mit seinen Verdächtigungen gegen spanische Erfolgs-Athleten und der Forderung nach der Freigabe verbotener Mittel Empörung ausgelöst.
Sowohl Frankreichs Sportminister David Douillet und der französische Tennisverband als auch der spanische Tennisprofi Rafael Nadal hatten Noah scharf kritisiert. Noah indes sprach nun von einem „gut installierten System mit mächtigen politischen Netzwerken und beträchtlichen wirtschaftlichen Investitionen“. Er fügte hinzu: „Ich bin gegen jede Form von Doping, bin aber auch hypersensibel gegen jede Art von Ungerechtigkeit.“ Man benötige „mehr Courage, sei es bei den Verbänden oder der Politik“.
In Anspielung auf den dopingverdächtigen spanischen Radprofi Alberto Contador meinte Noah: „Das, was ich weiß, und was alle wissen, ist, dass es zum Beispiel diesen Fall des Radsportlers gibt, der ein Stück Fleisch gegessen hat, das ihm ermöglicht, schneller zu fahren, und der von seinem Verband reingewaschen wurde.“ Der dreifache Tour-Sieger Contador bestreitet Doping vehement und wurde in dieser Woche in Lausanne vom Internationalen Sportgerichtshof in der Sache angehört.