Zverev in dritter French-Open-Runde - Maria raus
Paris (dpa) - Wiedersehen macht Freude: Nach dem nächsten Sieg gegen einen Franzosen steht Tennis-Talent Alexander Zverev in der dritten Runde der French Open.
Im seinem bisher größten Match bei einem Grand-Slam-Turnier trifft der Hamburger nach dem 6:1, 3:6, 6:1, 6:4 gegen Stéphane Robert am Samstag auf seinen Kumpel Dominic Thiem. Dem Weltranglisten-15. aus Österreich war er zuletzt im Halbfinale in München und bei seinem erstem ATP-Finale am vorigen Samstag in Nizza unterlegen. In Paris soll es im Treffen der Nachwuchsstars nun besser klappen. „In Nizza stand ich dreizehn Stunden auf dem Platz, er nur drei, deswegen wird es ganz anders“, versprach Zverev.
„Auf der Tour sind wir die besten Freunde. Wir sind auf Turnieren öfters zusammen und gehen auch weg“, berichtete Zverev, nachdem der 19-Jährige im Duell der Generationen am Donnerstag den 17 Jahre älteren Robert insgesamt souverän bezwang. Einen Tag nach seinem Erfolg im Nachsitzen gegen Lokalmatador Pierre-Hugues Herbert brachten Zverev nur einige Fehler im zweiten Satz und zwei tieffliegende Tauben auf Platz 6 kurz aus dem Konzept.
Er kam damit als zweiter und letzter der einst 17 deutschen Teilnehmer weiter. Annika Beck hatte am Mittwoch wie im Vorjahr den Sprung unter die letzten 32 geschafft. Die Bonnerin tritt an diesem Freitag gegen die an Nummer 25 gesetzte Rumänin Irina-Camelia Begu an. Andrea Petkovic enttäuschte beim 2:6, 2:6 gegen Julia Putinzewa aus Kasachstan. Julia Görges verlor bei einbrechender Dunkelheit nach drei Stunden 5:7, 7:6 (7:4), 5:7 gegen Monica Puig aus Puerto Rico, nachdem sie die ersten fünf Matchbälle noch abgewehrt hatte.
Tatjana Maria scheiterte nach einem Tennis-Drama mit 3:6, 7:6 (7:5), 4:6 an der stürmisch angefeuerten Französin Alizé Cornet, die am Ende des zweiten Satzes unter Krämpfen im Oberschenkel litt und einmal sogar zu ihrem Stuhl geführt wurde - Maria war über das übertrieben wirkende Verhalten zutiefst empört und brach sogar in Tränen aus, als sie ihre Niederlage nach dem 2:47 Stunden langen Match kommentierte.
„Das war kein Fairplay, was sie gemacht hat. Das war das schlimmste Match meines Lebens“, schimpfte die 28-Jährige und klagte, Cornet habe sich unberechtigterweise behandeln lassen und sich zu lange Pausen genommen. „Ich habe kein Bedürfnis mit ihr zu sprechen, nach dem Tennis werden wir uns nie wieder sehen“, sagte Maria, die Cornet nach dem Matchball noch die Meinung sagte und von den heimischen Fans phasenweise ausgepfiffen wurde. Beide sollen sich bereits an diesem Freitag im Doppel wiedersehen. Cornet beteuerte, sie sei auch an der Hüfte angeschlagen und habe sich an die Regeln gehalten.
Andrea Petkovic bot gegen Julia Putinzewa eine schwache Vorstellung. „Meine Beine waren nicht da, und als sie es waren, war es zu spät“, sagte die 31. der Weltrangliste, nachdem sie mit der noch früher ausgeschiedenen Sabine Lisicki als kleinen Trost die erste Runde im Doppel überstanden hatte.
Petkovic hatte Probleme mit den Stoppbällen der Weltranglisten-60. Putinzewa und machte zu viele einfache Fehler. Nach 1:36 Stunden beendete die gebürtige Moskauerin mit einem Passierball die Partie, die nicht so einseitig war, wie es das Ergebnis aussagte - auch weil Petkovic es bis zum Ende versuchte. „Ich habe mir den Jammermodus nicht erlaubt“, sagte die 28-Jährige.
Das frühe Aus in Paris ist ein weiterer Rückschlag in diesem Jahr. Die einstige Halb- und Viertelfinalistin der French Open konnte nach dem Erstrunden-Aus bei den Australian Open nur mit dem Viertelfinale in Dubai und dem Halbfinale in Doha an erfolgreichere Zeiten anknüpfen. „Ich werde einfach weiter positiv sein. Ich habe so viel Schlimmes erlebt mit meinen Verletzungen, da sollen mich ein paar Niederlagen nicht umhauen“, meinte Petkovic.