Zverev in Runde zwei am Rothenbaum - Reister verletzt

Hamburg (dpa) - Tennistalent Alexander Zverev ist in nur 58 Minuten in die zweite Runde des ATP-Turniers am Hamburger Rothenbaum gestürmt. Der mit einer Wildcard ausgestattete Lokalmatador siegte 6:0, 6:2 gegen den Niederländer Robin Haase.

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Der ebenfalls aus Hamburg kommende Julian Reister musste am Dienstag gegen den Tschechen Lukas Rosol beim Stand von 4:6, 1:2 wegen einer Knöchelverletzung passen. Nachdem er umgeknickt war, versuchte er es noch kurz, entschied sich aber dann doch für die Aufgabe. „Die Ultraschall-Untersuchung hat ergeben, dass keine Sehne gerissen ist, lediglich die Kapsel ist eingerissen“, berichtete Reister.

Die Verletzung bei einem Ausfallschritt sei zunächst schmerzhaft gewesen, mit einem Tape-Verband könne er möglicherweise aber sogar schon an der Seite von Kumpel Tobias Kamke im Doppel antreten. „Ich wollte hier unbedingt gute Leistungen zeigen und weit kommen. Jetzt bin ich aber froh, dass es nichts Ernsthaftes ist“, meinte der Norddeutsche.

An seinem 25. Geburtstag kam auch für Peter Gojowczyk schon in der Auftaktrunde das Aus. Der Münchner verlor vor 4000 Zuschauern mit 2:6, 3:6 gegen den Argentinier Leonardo Mayer. Gojowczyk hatte im Frühjahr für Aufsehen gesorgt, als er im Davis-Cup-Viertelfinale in Frankreich Jo-Wilfried Tsonga niederrang.

Damit vertreten neben Zverev auch Kamke, Dennis Brown und Philipp Kohlschreiber die deutschen Farben bei dem ATP-500er Turnier. Der Augsburger spielt am Mittwoch gegen den portugiesischen Qualifikanten Gastao Elias. Überraschend schwer tat sich der topgesetzte David Ferrer gegen den Kasachen Michael Kukuschkin. Der Spanier gewann in drei Sätzen mit 2:6, 6:3, 6:2.

„Vielleicht bin ich eine coole Socke“, sagte Zverev nach dem ersten Sieg in seiner Heimatstadt auf dem Centre Court: „Robin steht in den Top 50, aber ich habe einfach besser gespielt.“ Sein neun Jahre älterer Bruder Mischa war als Zuschauer begeistert: „Wenn ich ihn nicht kennen würde, würde ich nicht sagen, dass er 17 ist.“

Nach dem Sieg in der Vorwoche beim Challenger in Braunschweig genießt Zverev in der Hansestadt die große Bühne: „Es ist etwas ganz anderes, Größeres. Ich war aufgeregt, aber ich freue mich sehr“, sagte der Teenager und hofft erneut auf die Ansetzung in der großen Arena gegen den Russen Michael Juschni. Im Gegensatz zu den vergangenen ein, zwei Jahren gehe er die Spiele nun ruhiger an, meinte Zverev. Zudem schläft er nicht im Hotel, sondern bei den Eltern daheim.

Die Bedeutung des 500er-Turniers hob ATP-Präsident Chris Kermode in einem Interview des „Hamburger Abendblatts“ hervor: „Der Rothenbaum hat eine solch große Tradition in einem Land, das eine beeindruckende Tenniskultur besitzt. Deshalb ist es ein unheimlich wichtiges Turnier für die ATP.“ Die Verträge laufen bis 2018, danach würde die ganze Serie überprüft. Auch lobte er Turnierdirektor Michael Stich für dessen innovative Ideen.