Zweiter Turniersieg: Lisicki setzt Aufschwung fort

Birmingham (dpa) - Sabine Lisicki hat ihren Höhenflug mit dem Turniersieg in Birmingham gekrönt, Deutschlands erfolgreiche Tennis-Damen spüren weiter den Aufwind. Die 21-jährige Berlinerin setzte sich im Finale des Rasenturniers von Birmingham mit 6:3, 6:2 gegen die Slowakin Daniela Hantuchova durch.

Als Nummer 100 der Tennis-Welt angetreten, schloss Lisicki eine überragende Woche auf der Insel ohne Satzverlust ab. „Das ist der zweite Turniersieg ihrer Karriere und der erste nach der schweren Verletzung. Sie spielt jetzt schon wieder das Tennis, das sie eigentlich kann. Das gibt ihr Motivation für mehr“, sagte Fedcup-Teamchefin Barbara Rittner. Lisicki ist schon die dritte deutsche Tennisspielerin nach Andrea Petkovic (Straßburg) und Julia Görges (Stuttgart), die in diesem Jahr ein Turnier gewann.

Für den in einer Woche beginnenden Rasen-Klassiker in Wimbledon (20. Juni bis 3. Juli) erhielt Lisicki eine Wildcard; dort stand sie 2009 im Viertelfinale. Einige Monate zuvor hatte sie das große Turnier in Charleston überraschend gewonnen, 2011 ist ihr sechstes Jahr auf der WTA-Tour. Nun „schleicht sie sich an die anderen beiden heran“, glaubt Rittner, die sich über den Aufschwung im deutschen Damentennis besonders freut. „Das ist super. Ich glaube, dass das eine Sogwirkung auf das Herrentennis hat. Vielleicht ist da auch ein bisschen der Ehrgeiz geweckt worden“, meinte die frühere Nummer 24 der Weltrangliste.

Das starke Damen-Trio mit Lisicki, Petkovic und Görges hatte im April zudem die Rückkehr in die Fed-Cup-Weltgruppe geschafft. Bald könnte ein Quartett für Furore sorgen, denn auch Mona Barthel wird immer besser. In Kopenhagen als Nummer 142 der Tennis-Welt angereist, kämpfte sich die 20-jährige Qualifikantin bis ins Halbfinale vor. Die Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark war beim 1:6, 2:6 aber (noch) eine Nummer zu groß.

„Mona hat sehr gut gespielt. Es ist erstaunlich: Im Moment spielt in jeder Woche eine gut. Für beide ist es toll. Sabine hat gute Leute geschlagen, sie hat zwei Jahre nicht auf Rasen gespielt. Das ist schon toll“, meinte Barbara Rittner. Lisicki, die lange verletzt und zum Ende des Tennisjahres 2010 auf Platz 179 abgerutscht war, kommt durch ihren Turniersieg wieder in die Top 70, glaubt Rittner. Und Barthel sei „in den letzten Wochen ganz klar auf Kurs erste 100“.

Für Barthel, die zuletzt bei den French Open ihr Grand-Slam-Debüt gefeiert hatte, war die glatte Halbfinal-Niederlage auch ein Erfolg: Neben gut 7000 Euro Preisgeld wird die Tennisspielerin aus Neumünster im Ranking etwa 25 Plätze nach oben klettern.