Turnerinnen trumpfen in Cottbus groß auf

Cottbus (dpa) - Die deutschen Turnerinnen haben beim 38. „Turnier der Meister“ in Cottbus groß aufgetrumpft. Sie schafften in der Qualifikation die optimale Ausbeute und stehen nach überzeugenden Leistungen jeweils zu zweit in allen vier Finals.

Die drei Teilnahmen der sonst stets erfolgreichen Männer nehmen sich dagegen eher bescheiden aus. Dafür zeigte der Ukrainer Oleg Wernjajew starke Leistungen, der in dieser Woche mit der Unterzeichnung von zwei Verträgen bei der KTV Straubenhardt und der TG Saar einen Skandal in der Deutschen Turn-Liga ausgelöst hatte. Er steht in fünf Finals und hat vor allem am Barren beste Siegchancen.

Nach den beiden Vorkampfsiegen durch Sophie Scheder (Stufenbarren) und Janine Berger (Sprung) konnten die Deutschen auch am Schwebebalken und am Boden glänzen. Die 16-jährige Cagla Akyol aus Mannheim turnte eine starke Übung am Balken und erhielt bei einem Ausgangswert von 5,7 Punkten mit 13,800 Punkten die viertbeste Wertung im Feld der 36 Turnerinnen.

Barren-Spezialistin Sophie Scheder kam auf Rang sieben (13,466). „Nachdem beim Einturnen vieles schiefging, bin ich etwas vorsichtig in die Übung gegangen. Ich habe eine Verbindung nicht geturnt und daher zwei Zehntel Abzug erhalten“, meinte die WM-Fünfte aus Chemnitz. „Ich will bei der EM in Sofia neben dem Stufenbarren unbedingt auch am Balken turnen und dort das Finale erreichen“, meinte die im Januar 17 Jahre alt gewordene Scheder.

Am Boden zog Kim Bui aus Stuttgart als Vierte mit 13,533 Zählern ins Finale ein. Für Cagla Akyol (13,300) reichte dort Rang sieben zum Finaleinzug.

Bei den Männern sorgten in Abwesenheit der beiden Star-Turner Fabian Hambüchen und Marcel Nguyen nur Andreas Bretschneider und Andreas Toba für die Hoffnungsschimmer. Der WM-Sechste Bretschneider zog als Dritter mit 14,566 Punkten in das Reckfinale ein, war mit seiner Übung aber nicht zufrieden. „Ich musste die Übung etwas abspecken, weil mir hinten heraus die Kraft fehlte. Wenn ich im Finale meine geplante Übung mit Ausgangswert von 6,8 durchturne, dann kann es mit der Wiederholung meines Vorjahreserfolges klappen“, gab sich der Chemnitzer hoffnungsfroh, nachdem er sich im Vorkampf mit Schwierigkeit 6,3 zufrieden geben musste.

Toba erreichte die Endkämpfe am Sprung (6./14,549) und am Reck (5./14,500) und half mit, den Ruf der Männer wieder etwas aufzupolieren, die tags zuvor keinen Finalplatz an den ersten drei Geräten erreicht hatte.