Volleyballer wollen über Iran zur Endrunde
Teheran (dpa) - Deutschlands Volleyballer stehen am letzten Vorrundenspieltag der Weltliga vor einer schwierigen Mission. Aus zwei Partien gegen den Iran müssen sechs Punkte eingefahren werden.
Dann sind sie Erster in Pool B und nehmen an der Finalrunde vom 17. bis zum 21. Juli im argentinischen Mar del Plata teil. Aktuell liegt die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) mit 14 Punkten auf Rang vier der Tabelle, mit klaren 3:0- oder 3:1-Siegen würde sie den Olympia-Dritten Italien und Olympiasieger Russland überholen.
„Sechs Punkte im Iran zu holen, ist extrem schwierig“, sagt Bundestrainer Vital Heynen und weist auf die Bilanz des Weltliga-Neulings hin: „Sie haben in Italien, gegen Serbien und in Kuba Punkte geholt und jetzt sollen wir sie zweimal zu Hause klar schlagen.“ Deutschland und Iran seien vor Beginn der Weltliga die Underdogs gewesen, so der Belgier. „Die Finalrunde hat bei uns niemand eingeplant.“
Jetzt ist auch die möglich, denn seine nach den London-Spielen verjüngte Mannschaft hat bislang alle Erwartungen übertroffen. Zuletzt feierte sie in Frankfurt einen Fünf-Satz-Sieg gegen die Russen, die nun auf iranischen Beistand hoffen, um doch noch in Mar del Plata spielen zu dürfen.
Die von Weltklasse-Trainer Julio Velasco betreuten Iraner haben eine enorme Entwicklung hinter sich und werden in Teherans Azadi Olympic Sportkomplex von mindestens 12 000 Zuschauern frenetisch unterstützt.
Von etwaigen politischen Spannungen kommt im deutschen Lager nichts an. Das Team ist im Westen der Millionen-Metropole abgeschottet untergebracht in einem Hotel, in dem auch die Iraner logieren.
Für eine intensive Vorbereitung auf mögliche Schwierigkeiten war ohnehin keine Zeit. Kapitän Jochen Schöps sagt: „Es ist zu spüren, dass der Sport hier eine große Rolle für die Menschen spielt. Aber für uns ist es normal, dass wir in 99 Prozent aller Reisen von den Ländern und seinen Problemen nichts mitkriegen. Du bist nur im Hotel und in der Halle unterwegs.“