Biathleten erholt zur Olympia-Vorbereitung
Antholz (dpa) - Bevor sich die deutschen Skijäger im südtiroler Ridnaun zur unmittelbaren Olympia-Vorbereitung treffen konnten sich die Athleten noch eine kurze Pause gönnen.
Andrea Henkel macht noch einmal aktiven Erholungsurlaub in Antholz. Im Biathlon-Mekka Südtirols will die achtmalige Weltmeisterin gemeinsam mit ihrem amerikanischen Lebenspartner Tim Burke bei ruhigen Langlauf-Einheiten im klassischen Stil einige Tage ausspannen, ehe es dann so richtig losgeht mit der harten Olympia-Vorbereitung.
Simon Schempp, der andere deutsche Sieger des letzten vorolympischen Weltcups, will genau wie der Rest des Teams erst einmal in der Heimat Kraft tanken. „Jetzt brauche ich ein paar Tage Erholung. Die Rennen stecken mir in den Knochen. Ich bin nicht mehr so frisch“, sagte der 25 Jahre alte Zöllner aus Uhingen im Filstal.
„Bisher ist unsere Saisonplanung in Richtung Sotschi aufgegangen. Die Formkurve zeigt nach oben“, meinte Chefbundestrainer Uwe Müssiggang. Ein Trainings-Block für die Athletik und der Feinschliff vor den Olympia-Rennen stehen nun noch auf dem Programm. Erstmals an einem Ort mit dem deutschen Langlauf-Team, aber mit anderen Trainingsprogrammen. „In Ridnaun haben wir schon einige Male unsere letzten Trainingseinheiten vor Saison-Höhepunkten absolviert. Wir fühlen uns dort bestens aufgehoben, die Bedingungen sind wirklich gut“, begründete Müssiggang die Ortswahl.
Die guten Schnee-Verhältnisse in Südtirol und die vergleichbare Höhe wie die rund 1450 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Strecken in Sotschi nutzen aber nicht nur die deutschen Skijäger. In Antholz bleiben neben den italienischen Gastgebern zwölf weitere Mannschaften, darunter die USA, Kanada, Schweden, und Weißrussland sowie die tschechischen und slowakischen Frauen. Die russischen Männer haben das rund 1700 Meter hohe Biathlon-Stadion im Martell-Tal gebucht.
Heimatliches Flair nutzen dagegen die Slowenen und Österreicher. Im Osttiroler Obertilliach, auf 1400 Metern Höhe, feilt die Austria-Equipe mit ihrem deutschen Trainer Remo Krug an der Olympia-Form. In Pokljuka, wo ebenfalls auf knapp 1400 Meter beste Verhältnisse herrschen, wollen sich die Slowenen und die tschechischen Männer mit ihrer „Leihgabe“ Gabriela Soukalova tummeln. Die russischen Frauen mit Trainer Wolfgang Pichler reisen nach Obertilliach.
Einen Platz in der Schweiz hat sich dagegen das norwegische Olympia-Aufgebot gesucht. Das Trio mit Emil Hegle Svendsen sowie den Bö-Brüdern Tarjei und Johannes Thingnes hatte schon den Weltcup in Antholz ausgelassen und in Lenzerheide trainiert. Dort macht ab Montag auch die restliche Mannschaft der Norges Quartier. Nah an der Grenze zur Schweiz schlagen auch die Franzosen ihr Domizil auf. „Ende der Woche beziehen wir das Trainingscamp im Aosta-Tal“, kündigte Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade an.