Biathlon-Bundestrainer Fritz Fischer und Uwe Müssiggang scheiden aus
Ihre Nachfolger haben es nicht leicht.
Oslo. Der Umbruch ist jetzt eingeleitet, aber Uwe Müssiggang wird ihn nach diesem Wochenende beim Weltcup in Norwegen nicht mehr begleiten. Schluss, Aus. Wie bei den Biathlon-Männern, wo Bundestrainer Fritz Fischer ausscheidet, ist der Cheftrainer Müssiggang, der Medaillenschmied, bald Geschichte.
Der Mann aus Thüringen geht mit einer Prognose, die Biathlon-Fans aufschreckt. „Es dauert ganz bestimmt einige Jahre, bis wir wieder an die alten Erfolge anknüpfen können.“ Nur keine Vergleiche anstellen, sagt er, und meint die Juniorinnen von heute und die Miserskys, Behles, Disls, Wilhelms, Neuners und Henkels von einst.
Die historische Olympia-Nullnummer von Sotschi wirkt nach, der Umbruch ist jetzt Pflicht. Müssiggangs Verdienste finden sich in der Vergangenheit. Seit die Frauen 1992 bei Olympia starten, gab es 25 Mal Edelmetall — acht Goldmedaillen waren darunter. „Anfangs gab es null Interesse“, sagt Müssiggang, dann kamen die Medaillen — und der Boom.
Müssiggang wird im Skiverband weiter eine Rolle spielen, aber wie auch Fritz Fischer eben nicht mehr als Bundestrainer, seine Cheftrainer-Stelle soll nicht wiederbesetzt werden.
„Ich sage nicht Servus“, sagt Fischer, „aber ich will nicht mehr so viel rumreisen. Ob und was ich im Verband noch machen kann, wird sich nach der Trainertagung zeigen“, sagt Fischer. Sein Nachfolger an der Seite von Mark Kirchner wird Andreas Stizl, der aus dem Nachwuchsbereich aufrückt. Fischer, selbst Staffel-Olympiasieger von 1992, galt als gute Seele im Team. „Seine Pfiffe zur Anfeuerung verfolgen mich noch die nächsten 30, 40 Jahre“, sagt Simon Schempp. dpa/Red