Birnbacher Sechster bei Bergmans Sprint-Sieg

Östersund (dpa) - Am Schießstand räumte Andreas Birnbacher zügig alle zehn Scheiben ab, in der Loipe konnte er dagegen seine „PS“ nicht voll zur Geltung bringen. Trotzdem war der Schlechinger als Sechster bester Deutscher im Sprint von Östersund.

Birnbacher zog anschließend ein positives Fazit. „Mit dem Platz kann ich super zufrieden sein. Ein Platz in den Top 10 muss man sich bei diesem Feld erstmal erkämpfen“, sagte der 30-Jährige.

Die eisigen Verhältnisse auf der Strecke schmeckten dem Bayern nicht so richtig. „Die Norweger haben heute die PS besser auf die Strecke gekriegt als ich, obwohl ich mich gut gefühlt habe, aber die Verhältnisse liegen mir nicht so. Aber dafür habe ich das Null-Ergebnis gebracht“, meinte Birnbacher, der zudem nach Simon Schempp als zweiter Deutscher die interne WM-Qualifikationsnorm knackte. „Es ist gut, wenn man das gleich am Anfang schafft, dann ist die Last schon ein bisschen weg. So kann ich jetzt beruhigt in die nächsten Rennen gehen und hoffentlich gute Platzierungen einfahren.

Beim Überraschungssieg des fehlerfrei schießenden Schweden Carl Johan Bergman vor den Norwegern Tarje Boe und Emil Hegle Svendsen kam der ebenfalls fehlerlose Daniel Graf auf Rang 15. Nach einem Fehlschuss lief Michael Greis auf Rang 16. Florian Graf (2) belegte Platz 20. Auch Simon Schempp, zuvor im Einzel noch Dritter, musste genau wie Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer (33.) gleich zweimal in die Strafrunde und landete auf Platz 35. Dennoch gehen die Schützlinge von Herren-Bundestrainer Mark Kirchner nicht chancenlos in das Verfolgungsrennen am Sonntag.

„Alle sechs haben sich in den Weltcup-Punkten platziert. Sicher war der eine oder andere Fehler am Schießstand zu viel, und auch läuferisch waren wir heute nicht in der Spitze dabei. Aber das sind Leistungen, die zeigen, dass wir mit dabei sind, wenn man bedenkt, wie eng das Feld ist“, meinte Kichner.

Auch Olympiasieger Greis sieht sich im Aufwärtstrend: „Ich bin mit dem Wettkampf sehr zufrieden. Ich kann beim Schießen aber noch nicht so aufs Gas drücken, da fehlt mir noch ein bisschen die Sicherheit“, sagte der Allgäuer, der im Sommer nach einer Verletzung beim Fußballspielen sechs Wochen lang pausieren musste.

So bleibt es erst einmal bei zwei dritten Plätzen für das deutsche Team beim Auftakt. Einen Tag nach Schempp war Magdalena Neuner am Donnerstag als beste Deutsche im Einzel auf Rang drei gelaufen. Weltcup-Debütantin Franziska Hildebrand war Sechste geworden.

Angeführt von Rekord-Weltmeisterin Neuner wollen auch die Frauen am Samstag wieder in die vorderen Ränge sprinten und sich gute Ausgangspositionen für den Verfolger am Sonntag verschaffen. „Das Einzelrennen war zum Reinkommen, jede weiß, wo sie steht. Jetzt kann es losgehen“, sagte die zweimalige Olympiasiegerin. Ihre Zimmerkollegin Franziska Hildebrand will ihre Leistung aus dem Einzel bestätigen. „Ein Platz unter den Top 20 im Sprint wäre ein tolles Ergebnis“, meinte die 24-Jährige.