Chef-Bundestrainer Müssiggang: Neue Aufgabe 2014?
Nove Mesto (dpa) - Für Uwe Müssiggang könnte die Biathlon-Weltmeisterschaft in Nove Mesto die letzte als Chef-Bundestrainer sein.
„Meine Zusage an den Skiverband ging erst einmal bis 2014. Danach wird man sich zusammensetzen und sich unterhalten in welcher Funktion und in welchen Aufgabenbereichen es dann vielleicht weitergeht“, sagte der 61-Jährige am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.
Nach den Olympischen Spielen 2014 soll aber noch nicht Schluss sein. „Auf jeden Fall bin ich nicht amtsmüde, es ist eher eine gewisse Reisemüdigkeit“, nannte Müssiggang die Gründe für seine Überlegungen. Es mache ihm „noch viel zu sehr Spaß. Sicher, weil wir große Erfolge hatten. Wenn man immer nur mit Misserfolgen hätte kämpfen müssen, dann wird es von der Motivation her schwieriger. Aber das war nicht der Fall. Auch ist die Stimmung positiv mit den Athleten, den Trainern und dem Betreuerteam.“
Er könne sich deshalb sogar vorstellen, in der Funktion, in der er jetzt tätig sei, weiterzumachen, dann „aber vielleicht etwas zurückgezogener. Dass vielleicht ein bisschen mehr Spielraum ist, um in Richtung Nachwuchs zu gucken und ein wenig in den Sichtungsbereich reinzugehen.“ Gerade im Nachwuchs müsse noch intensiver nach den Ausnahmeathleten geschaut werden, sagte er. „Dass man die großen Talente frühzeitig erkennt, frühzeitig fördern kann, zumindest, dass sie bei uns im Fokus sind.“
Von 1991 bis 2010 betreute Müssiggang die deutschen Biathlon-Damen. 68 Medaillen gewann das Team bei Großereignissen unter seiner Regie. In seiner Amtszeit wurden Talente wie Uschi Disl, Martina Zellner, Katrin Apel, Andrea Henkel, Martina Beck, Kati Wilhelm, Simone Hauswald oder zuletzt Magdalena Neuner geformt.
Nach Olympia 2010 war Müssiggang dann zum Chef-Bundestrainer für Damen und Herren ernannt worden, um das Team zu einer Einheit zu formen. Die Männer waren bei den Winterspielen in Kanada weit unter den Erwartungen geblieben, hatten erstmals seit 1968 keine Medaille gewonnen. „Ich denke schon“, sagte der Chef-Bundestrainer, „dass wir ein gutes Stück vorangekommen sind im Zusammenfügen beider Mannschaftsteile. Dass eine Stimmung in der Mannschaft ist, wo eine gemeinsame Freude entstanden ist, über die Ergebnisse. Und das ist ganz, ganz wichtig.“