Dahlmeier erneut top: Platz zwei im Sprint
Chanty-Mansijsk (dpa) - Laura Dahlmeier eilt weiter von Erfolg zu Erfolg. Mit Platz zwei im letzten Weltcup-Sprint untermauerte die 21-Jährige auch beim Biathlon-Saisonfinale in Chanty-Mansijsk ihre starke Form.
Mit einer gewissen Lässigkeit und Abgeklärtheit verbuchte sie ihren fünften Weltcup-Podestplatz der Saison. „Ein zweiter Platz ist für mich immer noch was ganz Besonderes. Das Stockerl war mein Ziel, das habe ich heute wieder erreicht““, sagte Dahlmeier, die im fernen Sibirien erstmals in den Genuss der Rentier-Schlittenfahrt kam, in der ARD.
Knapp eine Woche nach der grandiosen WM mit Staffel-Gold und Silber in der Verfolgung wartete Dahlmeier mit der drittbesten Laufzeit und nur einem Fehler auf. Lediglich die Finnin Kaisa Mäkäräinen war um 14,2 Sekunden schneller als die passionierte Kletterin. Und hätte Dahlmeier auch den neunten ihrer zehn Schuss ins Schwarze gesetzt, wäre sogar ihr zweiter Weltcupsieg drin gewesen. „Klar geht es mit null ganz nach vorne, aber liegend hatte ich bei einem Schuss auch schon ein bisschen Glück“, meinte Dahlmeier und trauerte der verpassten Chance nicht hinterher, zumal sie zum neunten Mal in Serie in die Top Ten lief.
Das starke Teamergebnis rundeten hinter der drittplatzierten Darja Domratschewa, die schon vorher die Kleine Kristallkugel der Disziplinwertung sicher hatte, Franziska Preuß (1/+ 34,3 Sekunden) als Sechste und Luise Kummer (0/+ 59,5 Sekunden) auf Rang acht ab. Damit haben die drei gute Chancen in der Verfolgung am Samstag, für die sich auch Vanessa Hinz (16.), Franziska Hildebrand (22.), Miriam Gössner (42.), Karolin Horchler (43.) und Annika Knoll (58.) qualifizierten.
Doch auch bei Dahlmeier, die neben den beiden anderen Top-Platzierten in guter Tradition mit dem Rentier anschließend chauffiert wurde, hinterlässt die anstrengende Saison ihre Spuren. „Jetzt wird es ganz hart, am Schluss machen die Beine zu“, erzählte Dahlmeier, die in der Verfolgung aber aufgrund ihrer Nervenstärke gute Chancen hat: „Morgen kann man läuferisch vielleicht mitschwimmen und taktieren. Ich hoffe, dass ich noch Kraft habe. Auch die anderen Mädels liegen ganz gut, da ist noch einiges drin.“
Franziska Preuß freute sich neben der ersten gemeinsamen Siegerehrung mit ihrer Freundin Laura vor allem darüber, dass sie den schwierigen Windbedingungen unweit des zugefrorenen Irtysch-Flusses trotzen konnte. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen. Die Verfolgung liegt mir eigentlich, dort werde ich angreifen“, meinte die WM-Zweite im Massenstart.
Während Mäkäräinen im Kampf um den Gesamtweltcup auf die noch Führende Domratschewa den Rückstand auf neun Punkte verkürzte, musste Miriam Gössner bei ihrer Rückkehr in den Weltcup am Schießstand erneut ein Negativerlebnis hinnehmen. Gleich fünf Strafrunden standen bei der 24-Jährigen, die wegen des Verpassens der WM-Norm beim Saisonhöhepunkt zuschauen musste, am Ende zu Buche. Insgesamt schossen die acht Deutschen 16 Fahrkarten.