Dahlmeier sichert Biathletinnen Staffel-Platz zwei

Hochfilzen (dpa) - An das Gefühl des Erfolgs könnte sich Laura Dahlmeier gewöhnen, Andres Birnbacher hingegen wollte sein Negativerlebnis so schnell wie möglich vergessen.

Als Schlussläuferin führte Dahlmeier die Biathlon-Staffel beim Weltcup in Hochfilzen auf Platz zwei und sicherte den deutschen Skijägern den ersten Podestplatz des olympischen Winters. Mit einem strahlenden Lächeln fiel sie ihren Teamkolleginnen Franziska Preuß, Andrea Henkel und Franziska Hildebrand in die Arme, nachdem sie mit großem Kampf auf der Schlussrunde den Angriff der Französinnen und Russinnen gekontert hatte.

Die Männer hingegen verpassten den Sprung auf das Podium. Beim Sieg der Norweger mussten sich Daniel Böhm, Andreas Birnbacher, Arnd Peiffer und Simon Schempp mit Platz sechs zufriedengeben. Birnbacher, der nach einer Erkältung und Trainingsausfall erst sein zweites Saisonrennen bestritt, musste zweimal in die Strafrunde und schoss sein Team damit aus dem Rennen. „Das muss ich jetzt schnell abhaken“, sagte Birnbacher.

Die dreifache Junioren-Weltmeisterin Dahlmeier zeigte hingegen einen tollen Auftritt. „Es ist viel Verantwortung, aber ich mag diese Position. Toll, dass es mit dem Team jetzt geklappt hat.“ Das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) musste sich nach 4 x 6 Kilometern nur den überlegenen Ukrainerinnen geschlagen geben. Nach sieben Nachladern und einer Strafrunde hatten Dahlmeier und Co. 56,3 Sekunden Rückstand. Platz drei ging an Frankreich.

Einander fest umarmend ließen sich die Vier im Zielraum von den begeisterten Fans feiern. Da konnte dann auch Franziska Hildebrand wieder lachen. Denn die 27-Jährige hatte als Einzige des Teams eine Strafrunde laufen müssen und vergoss nach dem Zieleinlauf ein paar Tränen. Zuvor hatte Andrea Henkel Deutschland in Front gebracht. Zudem lieferte die erste 19-jährige Franziska Preuß bei ihrer Staffelpremiere ein starkes Rennen ab.

Vor allem Laura Dahlmeier zeigte wie schon beim bislang letzten Staffelsieg bei der Olympia-Generalprobe in Sotschi, warum die Trainer auf sie setzen. Sie fokussierte sich auf ihr Schießen, ließ sich von der Konkurrenz nicht beeindrucken. Als sie als Zweite auf die Schlussrunde mit nur minimalem Vorsprung auf die beiden Verfolger ging, kämpfte Dahlmeier bis zum Umfallen. „Ich habe eigentlich nicht geglaubt, dass ich das schaffe“, bekannte die 20-Jährige.

Geschont wurde diesmal Miriam Gössner. Die zweimalige Staffel-Weltmeisterin dosiert nach ihrem schweren Radunfall mit mehreren Wirbelbrüchen ihre Renneinsätze. Sie wird am Sonntag in der Verfolgung wieder zum Einsatz kommen.

Bei den Männern war Birnbacher der Pechvogel. Nachdem Daniel Böhm mit fehlerfreiem Schießen seine derzeit tolle Form bestätigte, patzte ausgerechnet der Routinier. „Ich bin beim Schießen nicht zur Ruhe gekommen. Es ist nicht dramatisch, aber schon sehr ärgerlich“, meinte der Schlechinger.

Zuvor hatte Böhm mit einem fehlerfreien Schießen seine momentan starke Form bestätigt. „Es läuft derzeit fast wie von selbst“, sagte Böhm, der sich über den zweitklassigen IBU-Cup wieder ins Weltcup-Team kämpfte. Auch Peiffer blieb ohne Nachlader und brachte sein Team wieder etwas nach vorn. Der ebenfalls nach einer Erkältung erst sein zweites Weltcuprennen bestreitende Schempp schoss mit einem Nachlader sehr gut, konnte aber nach vorne nichts mehr ausrichten.