Biathlet Peiffer sprintet auf Platz fünf
Östersund (dpa) - Im ersten Verfolgungswettkampf des Olympia-Winters kämpfen die deutschen Biathleten am Sonntag nach starken Schieß-Leistungen um einen Podestplatz.
„Sie haben am Schießstand sehr gut gearbeitet. Das war der Grundstein für die guten Platzierungen“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner, nachdem es sein komplettes Team am Samstag im Sprint von Östersund in die Top 20 geschafft hatte. Beim neuerlichen Sieg des Franzosen Martin Fourcade waren Arnd Peiffer als Fünfter und Erik Lesser als Siebter dicht dran am ersten Podium.
Mit ihrem starken Sprint-Wettkampf haben sich die DSV-Männer beim zweiten Saisonsieg Fourcades, der einmal in die Strafrunde musste, für die Verfolgung alle Möglichkeiten offen gehalten. Der Weltcup-Gesamtsieger gewann das zweite Weltcup-Rennen vor dem Schweden Fredrik Lindström und dem Amerikaner Tim Burke, dem Freund von Andrea Henkel.
Nicht ganz so gut stehen die Chancen bei den Frauen, die den Schlusstag beim Weltcup in Östersund eröffnen - ebenfalls mit einem Verfolgungswettkampf. Die achtmalige Weltmeisterin Henkel startet als beste DSV-Skijägerin über die zehn Kilometer 55,5 Sekunden später als Sprintsiegerin Ann Kristin Flatland aus Norwegen. Die Männer liegen vor ihren 12,5 Kilometern mit vier Schießeinlagen nicht ganz so weit zurück.
Peiffer, der im Sprint den letzten seiner zehn Schuss danebensetzte, muss als Fünfter 43,7 Sekunden auf den läuferisch überragenden Fourcade aufholen, 12,4 Sekunden sind es auf Burke. „Schauen wir mal, was geht“, sagte Peiffer.
Als Siebter knackte auch Erik Lesser, der als einziger der fünf deutschen Biathleten am Schießstand fehlerfrei blieb, die Olympianorm und hat 51,5 Sekunden Rückstand auf Fourcade. Der Franzose hat schon das Einzel in Östersund gewonnen.
Immerhin 15. wurde Daniel Böhm, der über die 20 Einzel-Kilometer als Fünfter geglänzt hatte. Ebenfalls nur einen Fehler schoss Christoph Stephan (Platz 16/1:08,8 Minuten zurück). Florian Graf (20/1:15,8) leistete sich als einziger der fünf deutschen Biathlet zwei Fahrkarten. „Ich bin glücklich, dass ich wieder treffe“, sagte er. In der Mixed-Staffel hatte er am vergangenen Sonntag durch Strafrunden eine Topplatzierung verballert.
Auch Peiffer strahlte unter dem Flutlicht. „Es ist wichtig für mich, dass mir ein gutes Rennen gelungen ist trotz des ärgerlichen Fehlers. Ich bin froh, dass ich mich mal wieder vorne platzieren konnte.“ Der Harzer freute sich auch über die starke Leistung des deutschen Teams, dass damit im Abstand von gut einer halben Minute im Verfolgungsrennen startet. „Hoffentlich“, sagte er mit Schalk in der Stimme, „treffen wir uns nicht in der Strafrunde.“ Und der für seinen trockenen Humor bekannte Lesser stellte fest: „Im Verfolger ist auf jeden Fall nach hinten was drin. Aber ich will ja nach vorne.“
Auch Andrea Henkel rechnet sich noch etwas aus. „Die Aussichten sind nicht ganz so trübe, denn bis zum Podium ist es ein halbe Minute“, meinte sie. Die 35-Jährige hat als einzige deutsche Skijägerin durch zwei Top-15-Plätzen in den ersten beiden Rennen die Olympia-Norm in der Tasche. Auch Franziska Hildebrand, Evi Sachenbacher-Stehle, Franziska Preuß, Laura Dahlmeier und Miriam Gössner haben noch Steigerungspotenzial.