Nach Absage nun Biathlon-Doppelschicht
Östersund (dpa) - Beim Biathon-Weltcup in Östersund kommt es nach einer unwetterbedingten Renn-Absage zu einer Doppelschicht. Nachdem der Einzel-Wettkampf der Frauen am Mittwoch wegen eines Unwetters verschoben wurde, sollen am Donnerstag gleich zwei Rennen absolviert werden.
Um 13.15 Uhr starten die Frauen über die 15 Kilometer, um 17.15 Uhr sollen die Männer über die 20 Kilometer dran sein - falls dann das Wetter wieder mitspielt. „Die Wettervorhersage ist nicht unbedingt rosig“, sagte Renndirektor Franz Berger.
Für die Rennabsage gab es Lob von allen Seiten. „Das war die einzig richtige Entscheidung“, sagte Chefbundestrainer Uwe Müssiggang nach der von Berger per Lautsprecher im spärlich gefüllten Stadion verkündeten Absage. „Es ist nicht ganz einfach für eine Jury, denn die Verantwortung ist sehr groß. Von Fairness hätte man aber nicht mehr reden können, wenn wir gestartet wären“, meinte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig. Und ZDF-Experte Sven Fischer lobte: „Respekt für den Mut der Jury.“
„Der Wind und Sturm ist zu stark. Deshalb wird das Rennen abgesagt“, teilte Berger Minuten vor dem Startschuss den Zuschauern mit. „Wir können die Sicherheit der Athletinnen nicht garantieren. Es ist einfach zu gefährlich.“ Im Stadion waren schon Zäune umgefallen und Toilettenhäuschen umgestürzt. Dabei sollte der Wind laut Wetterbericht zum Startzeitpunkt eigentlich etwas nachlassen. Doch es kam ein Unwetter.
Statt 15 Kilometer laufen und viermal schießen hieß es für die weltbesten Skijägerinnen wieder anziehen und unverrichteter Dinge zurück in die Unterkünfte. „Das ist schade, da können wir meinen Geburtstag ja gar nicht richtig feiern und anstoßen. Aber mit dem Wind hätte es keinen Sinn gemacht“, kommentierte Evi Sachenbacher-Stehle das Renn-Aus an ihrem 33. Geburtstag. „Ich habe mich eigentlich gefreut auf den Wettkampf an meinem Geburtstag und mir gedacht, das ist ein gutes Omen.“
Falls am Donnerstag das Damen-Einzel wirklich gestartet wird, werden neben Sachenbacher-Stehle noch Weltmeisterin Andrea Henkel, Laura Dahlmeier, Franziska Hildebrand und Franziska Preuß antreten. Auch die Männer hoffen danach über die 20 Kilometer auf faire Bedingungen. Andreas Birnbacher, Daniel Böhm, Florian Graf, Erik Lesser, Arnd Peiffer und Christoph Stephan wurden von den Trainern Mark Kirchner und Fritz Fischer nominiert.
Die Startnummer von Miriam Gössner hatte Hönig kurz vor dem Anschießen, als der Wind noch nicht ganz so stark war, zurückgegeben, um die Rekonvaleszentin zu schonen. Denn das Gewehr drückt genau auf jene Stelle, die Gössner nach ihrem schweren Fahrradunfall im Mai mit mehreren Wirbelbrüchen immer noch Schmerzen bereitet. Die 23-Jährige soll nun beim Sprint am Freitag dabei sein. Aber auch das ist nicht hundertprozentig sicher. „Wir entscheiden über ihren Einsatz von Tag zu Tag“, sagte Müssiggang.