Biathleten scheitern bei Mixed-Staffel am Schießstand
Östersund (dpa) - Das ging für die deutschen Biathleten voll daneben: Beim Saisonauftakt im schwedischen Östersund kassierten sie in der Mixed-Staffel mit Platz sieben eine herbe Schlappe.
„So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Wir haben bei dem tückischen Wind zu viele Fehler geschossen. Dabei wollten wir aufs Podest“, sagte Cheftrainer Uwe Müssiggang nach der bitteren Niederlage des Quartetts Franziska Hildebrandt, Andrea Henkel, Arnd Peiffer und Florian Graf, der fünfmal in die Strafrunde musste.
Das Staffelrennen in Mittelschweden, das gleichzeitig Olympia- Probe war, gewann etwas überraschend der sehr ausgeglichen auftretende WM-Dritte Tschechien 10,2 Sekunden vor Weltmeister Norwegen sowie der Ukraine (+1:11,2 Minuten). Das deutsche Quartett kam nach zweimal 6 Kilometer der Frauen und zweimal 7,5 Kilometer der Männer mit deutlichen 3:11,3 Minuten Rückstand ins Ziel. Dabei hatten die DSV-Skijäger nach drei Läufern noch den angestrebten Podestplatz im Visier, obwohl alle drei einmal liegend und dreimal stehend nachladen mussten.
Hildebrandt wechselte mit 43,5 Sekunden als Siebte. Henkel verbesserte sich auf den vierten Platz, auch wenn sie schon 1:31 Minuten hinter den Französinnen wechselte. Peiffer bauchte zwar alle drei Reservepatronen für die zehnte und letzte Scheibe, schaffte aber trotzdem die Bestzeit aller dritten Läufer, verkürzte den Rückstand und wechselte in Schlagdistanz zu Tschechien und Norwegen.
Florian Graf verabschiedete sich schon bei seiner ersten Schießeinlage mit zwei Strafrunden von dem erhofften Spitzenergebnis und ließ stehend weitere drei Zusatzrunden folgen. „Das war Scheiße“, formulierte der bayerische Neuling in einer deutschen Weltcup-Mixed-Staffel drastisch. „Schon beim Liegendschießen konnte ich mir die Fehler nicht erklären. Stehend kam ich überhaupt nicht zurecht. Das hätte nicht passieren dürfen. Ich hab' leider mein Ziel nicht erfüllen können. Die Bedingungen mit dem böigem Wind waren zwar schwer, aber nicht unlösbar“, meinte der total enttäuschte Graf.
Noch härter traf es Weltcup-Gesamtsieger Martin Fourcade. Der mit fast eineinhalb Minuten führende Franzose traf im Stehendanschlag auch drei Scheiben nicht, feuerte aber nur zwei seiner drei Reservepatronen ab und kassierte dafür zwei Strafminuten. Zwar lief er als Dritter ins Ziel, doch wegen der Zeitstrafe wurde Frankreich auf Platz fünf zurückgestuft.