Deutsche Biathleten ohne Podestplatz - Schempp Sechster

Pokljuka (dpa) - Biathlet Simon Schempp hat seinen Status als Nummer eins im deutschen Team untermauert, verpasste aber beim Weltcup im slowenischen Pokljuka mit Platz sechs im Sprint seinen dritten Podestplatz des WM-Winters.

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Der 26-Jährige verschaffte sich aber mit einem tadellosen Schießen und 36,3 Sekunden Rückstand auf Sieger Anton Schipulin eine aussichtsreiche Ausgangsposition für die Verfolgung am folgenden Tag. „Ich hoffe, dass ich am Schießstand wieder gut durchkomme. Ich gebe mein Bestes und es wäre schön, wenn es weiter nach vorne geht“, sagte Schempp, der zuvor in Hochfilzen zweimal Zweiter geworden war, in der ARD. Auch am Sonntag im Massenstart ist er dank seiner Nervenstärke am Schießstand einer der Siegkandidaten.

Während Schempp vor Selbstbewusstsein strotzt, musste der frühere Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Der als Spätstarter bekannte Harzer, der bisher noch keine starken Ergebnisse abrufen konnte, verpasste als 64. gar die Qualifikation für den Verfolger. Er hat als einziger der Top-Athleten noch nicht die interne WM-Norm erfüllt. Auf der wegen der frühlingshaften Temperaturen hinten raus ohnehin immer tiefer und langsamer werden Strecke schaffte er nur die 76. Laufzeit, wirkte müde und erschöpft. „Ich habe mich von Anfang an nicht gut gefühlt, war einfach platt und hatte keine Energie“, meinte Peiffer etwas ratlos.

Beunruhigt ist Bundestrainer Mark Kirchner aber noch nicht. „Wir bewahren die Ruhe. Ich bin überzeugt, dass er seine Leistungen noch abrufen kann. Wir kennen die Situation, seine Zeit kommt meist Mitte, Ende der Saison“, erklärte der dreimalige Olympiasieger.

Bei strahlendem Sonnenschein in den julischen Alpen wurde Daniel Böhm (0 Fehler/+ 53,2 Sekunden) als 13. zweitbester Deutscher. „Im Schießen lief es schon die letzten Wochen ganz gut. Manchmal hat man einen Lauf, da fallen die Scheiben von alleine“, erklärte der 28-Jährige. Erik Lesser (1/+ 1:28,8 Minuten) haderte nach Platz 33 diesmal mit seiner Laufform, nachdem es zuletzt beim Schießen gehapert hatte: „Irgendwie war ich unfrisch vom ersten bis zum letzten Meter. Ich muss schauen, dass ich läuferisch morgen besser über die Runden komme“, resümierte der zweimalige olympische Silbermedaillengewinner.

Johannes Kühn (1/+ 1:36,2), der sich durch gute Ergebnisse im zweitklassigen IBU-Cup für einen Einsatz im A-Team empfahl, wurde 37. Direkt hinter ihm landete Schempps Freund und Zimmerkollege Andreas Birnbacher (2/+ 1:36,4). Auffällig war insgesamt, dass lediglich Schempp im Vergleich der Laufzeiten konkurrenzfähig war.