Greis im WM-Team - Formnachweis steht aus
München (dpa) - Michael Greis ist in das vorläufige deutsche WM-Team berufen worden. „Er ist wieder gesund und fühlt sich wohl“, sagte Cheftrainer Uwe Müssiggang. Nun muss der Olympiasieger im WM-Trainingslager der deutschen Biathleten den Formnachweis erbringen.
Insgesamt 16 deutsche Skijäger wurden für den Vorbereitungslehrgang vor den Titelkämpfen in Ruhpolding (29. Februrar bis 11. März) benannt. Nominiert für die WM sind sie damit noch nicht. Natürlich werden Magdalena Neuner, Andrea Henkel, Arnd Peiffer und Andreas Birnbacher bei der Heim-WM mit dabei sein.
Ob es auch der langjährige Vorzeigebiathlet Greis noch schafft, wird sich beim Vorbereitungslehrgang in Rindnaun zeigen. „Michi will nicht nur mitlaufen, er will nicht aufgenommen werden, um teilzunehmen. Wenn ich schon olympische Medaillen geholt habe, dann bin ich kein Mitläufer. Dann tue ich alles dafür, wieder auf das Podest zu kommen. Wenn er die Chance selber nicht sieht, dann wird er eher mit sich selbst ins Gericht gehen“, glaubt Chefcoach Müssiggang. Vor dem ersten WM-Rennen am 1. März in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena wird alles geklärt sein. „Dann werden wir eine gemeinsame Entscheidung treffen“, sagt Müssiggang.
Vielleicht hat der 94. Weltcup-Erfolg von Ole Einar Björndalen auch dem langjährigen Widersacher Greis Mut gemacht. „Das wird auch dem Michi zu denken geben“, sagte Müssiggang nach dem überraschenden Sieg des schon 38 Jahre alten Björndalens bei der WM-Generalprobe in Kontiolahti. „Es war schön zu gewinnen. Das war wichtig für mein Selbstvertrauen im Hinblick auf die Weltmeisterschaften. Es zeigt, dass im Biathlon alles möglich ist“, sagte Björndalen, der letztmals im Dezember 2010 erfolgreich gewesen war.
„Es war ein hartes Jahr für mich. Ich war im Sommer in sehr schlechter Form, nachdem ich einige Verletzungen hatte. Aber ich war sehr motiviert, wieder zurückzukommen. Ich liebe meine Sport und gebe nicht auf“, sagte Björndalen. Greis wird es ähnlich formulieren - auch er gibt nicht auf.
Der dreimalige Turin-Olympiasieger hat in dieser Saison viele gesundheitlichen Rückschläge einstecken müssen. Der Allgäuer hatte sich im August 2011 beim Fußballspielen eine Syndesmose-Ruptur mit knöchernem Ausriß zugezogen. Nach einer Operation ging erst einmal sechs Wochen gar nichts. Nach dem zähen Start in den Winter mit den schwachen Ergebnissen verzichtete Greis auf die ersten beiden Weltcup-Wochen des Jahres, um Kraft zu tanken. Einmal, in Antholz versuchte er es noch - da war er aber schon gesundheitlich angeschlagen. Auf die Rennen Kontiolahti verzichtete der 35-Jährige, trainierte stattdessen mit Bundestrainer Fritz Fischer in Ruhpolding.