Neuner: Blass um die Nase, aber trotzdem Sechste
Antholz (dpa) - Magdalena Neuner hatte nach ihrer Weltcup-Rückkehr mit Platz sechs in Antholz nur einen Wunsch. „Jetzt werde ich mich richtig auskurieren“, sagte die Doppel-Olympiasiegerin nach dem Massenstart-Wettkampf.
Nach drei Fehlern im Stehendanschlag fehlten der Biathletin gleich 35,1 Sekunden auf Serien-Siegerin Tora Berger aus Norwegen. „Ich freue mich, dass ich es gut überstanden habe mit einem sehr guten sechsten Platz“, sagte die Deutsche. Sie hatte auf den Sprint-Wettkampf zwei Tage zuvor wegen einer Erkältung verzichtet müssen.
Etwas blass war Magdalena Neuner nach dem 12,5-Kilometer-Rennen um die Nase, aber beim vierten Erfolg von Berger in Serie war die 23-Jährige die beste deutsche Skijägerin. „Das eine Stehendschießen war etwas schade, dabei habe ich mich sehr sicher gefühlt“, sagte die siebenmalige Weltmeisterin, die in der Loipe wieder sehr schnell war.
Die zuletzt so stark auftrumpfende Andrea Henkel kam nach ebenfalls drei Schießfehlern auf Rang 15. „Ich bin ganz schön kaputt, bin froh, dass jetzt eine Pause kommt“, sagte sie. Einen „Rekord“ stellte Miriam Gössner auf: Nach gleich neun Schießfehlern kam sie auf Rang 28.
„So richtig gesund bin ich noch nicht“, sagte Magdalena Neuner vor dem Start. „Aber ich will es versuchen, denn Antholz ist mein Lieblingsrennen“. Dort war ihr Stern vor vier Jahren aufgegangen. Bei der WM 2007 hatte sie auf Anhieb drei Titel gewonnen. Im vergangenen Jahr war Neuner im Sprint und erstmals überhaupt in einem Einzel-Wettkampf erfolgreich gewesen.
Neuner war als erste der fünf für den Massenstart qualifizierten deutschen Biathletinnen zum Anschießen gekommen. Der Ohrwurm „Ich wär so gern wie Du“, tönte durch die Südtirol-Arena. 20 000 Zuschauer schunkelten auf der Tribüne, freuten sich über das Comeback. „Ich werde es verhalten angehen, vor allem versuchen, gut zu schießen“, sagte die 23-Jährige. Im Liegendanschlag räumte Neuner dann alle zehn Scheiben ganz souverän ab. Nach den ersten beiden Runden lag sie sogar in Führung. Nach dem ersten Stehendschießen musste sie aber gleich zweimal auf die Strafrunde.
Am Vortag hatte Tora Berger den Staffel-Podestplatz der Norwegerinnen verschenkt, war fünfmal durch die Strafrunde gehetzt. Davon profitierte die deutsche Staffel, die nach insgesamt vier Strafrunden eigentlich schon abgeschlagen war. Doch Andrea Henkel führte das Quartett noch auf Rang drei.
Das ohne Neuner gestartete Team hatte bei der WM-Generalprobe nach den 4 x 6 Kilometern allerdings 2:20,1 Minuten Rückstand auf Olympiasieger Russland. „Wir sind mit einem riesigen blauen Auge davongekommen“, sagte Bundestrainer Gerald Hönig. „Bei der WM ist ja auch die Lena wieder dabei“, meinte Andrea Henkel.