Skijäger im Soll: Siege für WM aufsparen
Antholz (dpa) - Zwar nur ein Weltcup-Sieg durch Biathlon-Star Magdalena Neuner, aber weitere 13 Podestplätze und sogar zwei Staffel-Erfolge: Vor dem letzten Saison-Drittel mit der Weltmeisterschaft in Sibirien sind die deutschen Skijäger immer besser in Schwung gekommen.
„Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Chefbundestrainer Uwe Müssiggang. Für die Titelkämpfe in Chanty Mansiysk (1. bis 13. März) gibt der neue starke Mann im deutschen Biathlon die Ziele vor: „Vier Medaillen sollten es schon sein.“
Nach den für die Männer enttäuschend verlaufenen Olympischen Spielen und den Rücktritten von Kati Wilhelm, Simone Hauswald und Martina Beck bei den Damen steht auch das neue Konzept auf dem Prüfstand. Müssiggang, ist vom Damenchef zum mächtigen Trainer befördert worden. Bei den Damen geben Ricco Groß und Gerald Hönig den Kurs vor. Bei den Männern haben Mark Kirchner und Fritz Fischer für neuen Schwung gesorgt.
„Die jeweiligen beiden Trainer sind die Ansprechpartner der Athleten“, sagt Müssiggang, der sich in seiner neuen Rolle sichtlich wohlfühlt. „Alles ist sehr harmonisch.“ Vor allem der dreimalige Turin-Olympiasieger Michael Greis hat drei Podestplätze geschafft und scheint zu alter Stärke zu finden. Mit Arnd Peiffer, dem Sprint-Zweiten von Oberhof, ist ein auch zweiter Skijäger jederzeit für Siege gut.
Genau wie die Männer sind auch die Damen läuferisch bärenstark. „In diesem Bereich gehören wir zur absoluten Spitze“, sagt Groß. Nur am Schießstand hapert es noch etwas. „Aber da werden wir uns noch steigern“, meint Groß. Im Antholzer Staffelrennen mussten die Mädels gleich viermal in die Strafrunde. Als Dritte hinter Russland und Schweden war das ohne Neuner angetretene Quartett deshalb noch gut bedient.
Andrea Henkel, die Altmeisterin im Damen-Team, ist so wertvoll wie schon lange nicht mehr. Viermal wurde sie Zweite, einmal war sie Dritte. Bei der 33 Jahre alten Thüringerin ist der erste Saison-Sieg nur eine Frage der Zeit. Und auch Miriam Gössner, beim Auftakt in Östersund zweimal Zweite, ist immer für einen Erfolg gut, wenn sie am Schießstand durchkommt.
Im Kampf um den erneuten Erfolg Gesamt-Weltcup ist Magdalena Neuner nach ihren beiden erkältungsbedingten Auszeiten zu Saison-Beginn und nun in Antholz weit zurückgefallen. Als jeweils Dritte liegen aber Greis und Andrea Henkel gut im Rennen.