Sachenbacher-Stehle hofft auf Drei-Monats-Sperre
München (dpa) - Die wegen eines Doping-Vergehens für zwei Jahre gesperrte Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle will vor dem Internationalen Sportgerichtshof eine Reduzierung ihrer Strafe auf drei Monate erreichen.
Sollte der CAS pro Athletin entscheiden, könnte die Langlauf-Olympiasiegerin sofort wieder Biathlon-Wettkämpfe bestreiten.
Deutschlands einstiger Wintersportliebling war nach einem positiven Dopingbefund bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi vom Biathlon-Weltverband IBU für 24 Monate gesperrt worden. Die Suspendierung gilt rückwirkend vom 17. Februar an. Evi Sachenbacher-Stehle war in Sotschi die Einnahme von Methylhexanamin nachgewiesen worden. Die Sportlerin hatte angegeben, dieses nur im Wettkampf verbotene Stimulanz durch ein verunreinigtes Teepulver zu sich genommen zu haben.
Die zum Biathlon gewechselte zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin hatte beim CAS Revision gegen das Urteil eingelegt und ein beschleunigtes Verfahren beantragt. Sollte der Biathlon-Weltverband IBU dem Schnellverfahren zustimmen, könnte das Urteil in dem CAS-Verfahren zügig gefällt werden.
In ähnlichen Fällen hatte der CAS zuletzt Dopingsperren gegen die Jamaikaner Asafa Powell und Sherone Simpson von ursprünglich 18 auf sechs Monate verkürzt. Die beiden Leichtathleten hatten ebenfalls den CAS angerufen und zunächst eine Sperre von drei Monaten beantragt.
Evi Sachenbacher-Stehle hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, nicht absichtlich manipuliert zu haben. „Ich habe ein Nahrungsergänzungsmittel genommen, das verunreinigt war. Ich wollte niemanden betrügen. Dass ich jetzt mit kriminellen Dopern in einen Topf geworfen werde, mit Leuten zum Beispiel, die sich Epo in die Venen spritzen, belastet mich sehr. Das ist fast noch schlimmer als die zwei Jahre Sperre“, sagte die Biathletin unlängst im „Stern“. Die IBU hatte in zwei EPO-Fällen ebenfalls die zweijährige Höchststrafe verhängt.
Nun erwägt Evi Sachenbacher-Stehle ein Comeback: „Ich bin zwar schon 33 Jahre alt, und die Zeit rennt mir davon“, erklärte sie unlängst, „aber so möchte ich eigentlich nicht abtreten, als Dopingsünderin, als jemand, der aus seinem Job gejagt wird. Das soll nicht das letzte Bild von mir sein.“