Schempp Sprint-Achter bei Fourcade-Sieg

Oslo (dpa) - Erst ein Fehlschuss, dann auch noch ein Sturz kurz vor dem Ziel: Simon Schempp ist im WM-Sprint klar an seiner ersten Einzel-Medaille bei einer Biathlon-Weltmeisterschaft vorbeigestolpert.

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Beim souveränen Sieg von Martin Fourcade am Samstag in Oslo wurde der zuvor als großer Gegenspieler des Franzosen gehandelte Schwabe lediglich Achter. Im Verfolgungsrennen am Sonntag muss Schempp 44 Sekunden aufholen. 17 Sekunden sind es auf Norwegens Superstar Ole Einar Bjørndalen, der Silber gewann. „Das ist nicht all zu viel, das ist machbar. Das ist die nächste Medaillen-Chance“, gab sich Schempp kämpferisch.

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Bester deutscher Skijäger über die zehn Kilometer war Arnd Peiffer, der als Siebter 42 Sekunden hinter Fourcade startet. „Ich bin ganz zufrieden, weil ich das Optimum herausgeholt habe“, sagte Peiffer, der Sprint-Weltmeister von 2011. „Die Ausgangsposition ist nicht ganz so schlecht. Ich versuche aber erst einmal nicht an Platzierungen zu denken.“ Verfolgungs-Weltmeister Erik Lesser leistete sich zwei Schießfehler und wurde 19., Benedikt Doll musste als 33. gleich dreimal in die Strafrunde. „Ein ganz kleines bisschen Wehmut liegt da an“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner. „Der Arnd und der Simon werden schon ein Auge in Richtung Podium werfen.“

Überschwänglich gefeiert am legendären Holmenkollen wurde Ole Einar Bjørndalen. Der 42 Jahre alte Rekord-Weltmeister und -Olympiasieger holte sich Silber vor Sergej Semenow aus der Ukraine. „Silber ist für mich wie Gold, da ich lange Zeit nicht auf dem Podium stand. Martin ist derzeit der Beste der Welt, er ist nur sehr schwer zu schlagen. Der zweite Platz ist perfekt für mich“, sagte Bjørndalen. Auch wenn der achtmalige Olympiasieger seinen 20. WM-Titel verpasste, war er zufrieden mit seiner 41. WM-Medaille.

Schempp dagegen war stinksauer. „Die Platzierung ist jetzt nicht so verkehrt. Aber der Zieleinlauf trübt halt einiges“, sagte er über seinen Sturz. Traurig sei er, dass so etwas passiert sei. „Das nervt halt.“ Nach seiner Strafrunde gleich beim Liegendanschlag versuchte der deutsche Topfavorit alles, doch er konnte am Ende einfach nicht mehr. Die Beine seien schon fast taub gewesen, verriet Schempp. „Da ist es nicht so einfach, dass man die Kurve kriegt.“

Die Titelverteidigung in der Verfolgung hakte indes Erik Lesser ab. „Ich darf aktiv dran teilhaben, aber das wird nix“, sagte er angesichts des klaren Rückstandes von 1:19 Minuten. Sprint-Sieger Fourcade war dagegen einfach nur „sehr happy“. Nach dem obligatorischen Sieger-Besuch in der Loge von König Harald glaubt der Franzose an weitere WM-Titel: „Ich habe dem König gesagt, dass ich noch mal wiederkommen werde“.“