Schempp und Peiffer feiern Doppel-Podium in Sibirien
Chanty-Mansijsk (dpa) - Simon Schempp und Arnd Peiffer hatten den ersten Doppelerfolg für die deutschen Biathleten seit mehr als zehn Jahren schon vor Augen. Aber am Ende vermasselte ein Österreicher ihnen noch die Tour.
Beim Weltcup-Finale im sibirischen Chanty-Mansijsk lieferte das Duo im Sprint eine bärenstarke Leistung ab - keiner schien Schempp und Peiffer von den Plätzen eins und zwei noch verdrängen zu können. Doch Julian Eberhard schnappte dem bis dato führenden Schempp dessen fünften Saisonerfolg noch um 1,1 Sekunden weg und feierte seinen ersten Weltcupsieg.
Dennoch waren Schempp und Peiffer, der seinen 29. Geburtstag feierte, nach ihrem Doppel-Podium mehr als zufrieden. Die überragende Teamleistung rundeten Erik Lesser als Fünfter (0/+ 38,1 Sekunden) und Benedikt Doll (1/+ 1:03,4 Minuten) auf Rang acht ab.
„Ich bin sehr zufrieden. Ich bin sehr gut durchgekommen auf der Strecke und habe auch beim Schießen ordentlich gearbeitet“, sagte Schempp dem ZDF nach seinem neunten Podestplatz der Saison. Fünf Tage nach der für ihn ohne Einzelmedaille eher enttäuschend verlaufenen WM zeigte der Uhinger, warum er Deutschlands bester Biathlet ist. Am Schießstand fielen alle zehn Scheiben sicher und zügig. Und auch in der Loipe setzte Schempp die Bestzeit. „Die WM kam einfach ein bisschen zu früh, jetzt schaut es wieder anders aus“, sagte Schempp, der wegen einer Erkältung kurz vor der WM ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt nicht in Form war.
In der Verfolgung am Samstag und am Sonntag im Massenstart will Schempp den Spieß umdrehen: „Ich hoffe, die nächsten zwei Tage laufen auch so gut.“ Das hofft auch Peiffer, der in seinem Wohnzimmer Chanty vor sieben Jahren seinen ersten Weltcupsieg geholt hatte und 2011 dort Sprint-Weltmeister geworden war. „Hier geht es mir meistens ganz gut. Ich wusste, dass es ein gutes Ergebnis wird. Schön, dass es am Geburtstag geklappt hat“, sagte der ebenfalls fehlerfrei gebliebene Peiffer, der 23 Sekunden Rückstand auf Eberhard hatte.
Nicht ganz so gut wie den Deutschen erging es dem vierfachen Oslo-Weltmeister Martin Fourcade. Der Franzose, der schon während der WM den Gesamtweltcup und alle vier Teildisziplinen für sich entschieden hatte, wurde nur 40. und verzichtet auf die Verfolgung.
Am Samstag wollen auch die Damen in der Verfolgung etwas reißen. Franziska Preuß geht als Sechste 32 Sekunden nach Sprintsiegerin Kaisa Mäkäräinen aus Finnland in die Loipe. Franziska Hildebrand (11./+ 45 Sekunden) und Miriam Gössner (15./+ 56) haben ebenfalls die Chance auf ein gutes Ergebnis.