Trotz Weltcup-Absage: Oberhof will Biathlon-WM
Oberhof (dpa) - Die Absage des Oberhofer Biathlon-Weltcups soll keinen nachhaltigen Schaden hinterlassen. Die Thüringer Wintersport- Metropole bemüht sich eher noch intensiver um die Weltmeisterschaften der Skijäger 2020 oder 2021.
„Wir bewerben uns beim Kongress der Internationalen Biathlon-Union kommenden September in Moldawien um die Titelkämpfe“, bekräftigte trotz des witterungsbedingten Ausfalls Gerd Siegmund, der Präsident des Thüringer Skiverbandes.
Derweil hat es in Oberhof etwas geschneit. Aber trotz der bis zu zwölf Zentimeter ist nach wie vor kein Wintersport möglich, und auch die Austragung des Biathlon-Weltcups wäre nicht zu realisieren gewesen. „Es sieht zwar jetzt schön weiß aus, aber auch mit diesem Schnee hätte es nicht gereicht“, sagte Weltcup-Pressesprecher Ralf Ilgen am Montag. Die Strecke hätte am Sonntag fertig sein müssen, mit einer Auflage von mindestens 40 Zentimetern: „Und die Strecke muss man eine Woche vorhalten. Jeder kann sich ausrechnen, wie viel Kubikmeter Schnee wir gebraucht hätten. Es wäre nicht möglich gewesen.“
Für den abgesagten Oberhofer Weltcup, der nun in Ruhpolding stattfindet, waren über 50 000 Karten verkauft worden. Wie viele Fans das Angebot nutzen und nach Bayern reisen, könne man nicht sagen. Laut Ilgen bietet ein Busunternehmen aus Zella-Mehlis Tagesreisen nach Ruhpolding an.
Der Biathlon-Weltcup hat einen enormen wirtschaftlichen Effekt für die Oberhofer Region. Durch ihn fließen jährlich mehr als eine Millionen Euro Mehrwertsteuer in die Staatskasse. Tourismus, Gastgewerbe, Handwerk und andere Versorger erzielen pro Biathlon- Weltcup bis zu 20 Millionen Euro Umsatz.