Olympia im Visier Vom Langlauf zum Biathlon: Denise Herrmann will zu Olympia
Östersund (dpa) - Im Gegensatz zu all ihren Teamkolleginnen weiß Denise Herrmann ganz genau, wie es sich anfühlt, eine Olympia-Medaille zu gewinnen.
2014 holte die mittlerweile 28-Jährige mit der deutschen Langlaufstaffel in Sotschi Bronze. Auch 2018 will die Sächsin bei den Winterspielen dabei sein - dieses Mal allerdings als Biathletin.
„Für mich ist das ein realistisches Ziel, sonst hätte ich den Schritt nicht gewagt“, sagt Herrmann, die erst ihren zweiten Winter mit den Skijägern bestreitet. Am Mittwoch (17.15 Uhr) steht für sie mit dem Einzel in Östersund das erste wichtige Rennen der Saison an. Den Platz im sechsköpfigen deutschen Weltcupteam hatte sie sich durch starke Resultate in den vergangenen Monaten verdient. Unter anderem gewann sie im September alle drei Einzeltitel bei den deutschen Meisterschaften auf Skirollern und siegte am vergangenen Wochenende beim zweitklassigen IBU-Cup im norwegischen Sjusjoen.
Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig traut der Umsteigerin die Qualifikation für Olympia zu. Um die interne Norm zu erfüllen, muss sie entweder einmal unter die besten Acht oder zweimal unter die Top 15 im Weltcup kommen. „Ich denke, dass ein Start bei den Olympischen Spielen realisierbar ist, wenn sie ihre Laufform hält. Sie kann eine echte Leistungsträgerin werden, wenn alles so aufgeht, wie sie es im Training gezeigt hat“, sagte Hönig. „Sie hat angedeutet, dass sie beim Schießen mehr Sicherheit erlangt hat.“
Während die siebenmalige Weltmeisterin Laura Dahlmeier mit einer Erkältung in Schweden fehlt und erst in der kommenden Woche in Hochfilzen in die Saison einsteigen soll, sind neben Herrmann über die 15 Kilometer noch Franziska Hildebrand, Franziska Preuß, Karolin Horchler, Vanessa Hinz und Maren Hammerschmidt dabei. Dahlmeier hatte das Auftaktrennen im vergangenen Winter gewonnen und sich so auf Anhieb das Gelbe Trikot der Weltcup-Gesamtführenden gesichert.