WM: Keine Einzel-Medaille bei Fourcade-Show
Oslo (dpa) - Nichts, schon wieder nichts: Während Martin Fourcade seine beinahe schon unglaubliche Gold-Serie mit dem vierten WM-Titel weiter ausgebaut hat, sind die deutschen Biathleten auch im 20-Kilometer-Einzel bei den Weltmeisterschaften in Oslo ohne Medaille geblieben.
Beste DSV-Skijäger waren am Holmenkollen Erik Lesser und Andreas Birnbacher in seinem letzten WM-Einzel auf den Plätzen sieben und neun. Benedikt Doll lief auf Rang 13, Simon Schempp auf Platz 16.
„Es gab schon Rennen, auch hier in Oslo, da habe ich mich mehr geärgert. Wir haben alle vier Athleten in die Top 16 gebracht, das hat keine andere Nation geschafft“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner.
Zufrieden war Birnbacher: „Im Großen und Ganzen habe ich das Rennen genossen. Es war ein sehr gutes Rennen, da kann ich zufrieden sein“, sagte der 34-Jährige. „Die letzten Tagen waren ein mentales Auf und Ab.“
Simon Schempp stellte nach seinen zwei Schießfehlern 16 fest. „Die Form passt halt leider einfach nicht mehr so“, sagte der nach seinen vier Saison-Siegen im Vorfeld als Fourcade-Rivale gehandelte Schempp. „Ich habe in diesem Jahr in jedem Rennen eine bessere Form gehabt als wie jetzt zur WM. Irgendwann kann man es vielleicht nicht mehr kompensieren, wenn man so oft ausfällt“, sagte der Schwabe, der in diesem Winter wegen Krankheit mehrfach pausieren musste.
Mit einem Kraftakt hielt Tagessieger Fourcade zwei fehlerfrei gebliebene Österreicher in Schach. 5,1 Sekunden lag der zweimalige Olympiasieger am Ende vor Dominik Landertinger. 14,4 Sekunden Vorsprung hatte er auf Simon Eder. Trotz einer Strafminute holte sich der 27-jährige Fourcade nach Sprint- und Verfolgungs-Gold seinen dritten Titel bei der 51. WM in einem Einzel-Rennen.
Schon zum WM-Auftakt hatte er mit Frankreich die Mixed-Staffel gewonnen. Sechs WM-Goldmedaillen bei einer WM hat bislang noch kein Skijäger gewonnen. „Ich weiß es nicht genau, warum es so gut läuft, man braucht auch viel Glück“, übte sich Fourcade in Bescheidenheit.
Pünktlich zum Start hatte sich der Nebel am Holmenkollen verzogen, sogar die Sonne lugte hinter den Wolken hervor. Um 15.48 Uhr begann für Birnbacher das letzte Einzel-Rennen, wenig später startete auch Schempp. Der Schlechinger konnte am Schießstand überzeugen und kassierte nur eine Strafminute. Birnbacher machte mit seiner starken Leistung weiter Werbung in eigener Sache und darf auf einen Staffel-Platz hoffen.
Sein Teamkollege Doll war zwar schnell in der Loipe unterwegs gewesen, aber am Schießstand nicht in Form: Drei Strafminuten kosteten dem Team-Benjamin eine Top-Platzierung. Der Schwarzwälder könnte damit den Kampf gegen Birnbacher verloren haben.