Befreiungsschlag: Florschütz Zweiter bei Bob-EM

Winterberg (dpa) - Schritt für Schritt zurück in die Erfolgsspur: Thomas Florschütz aus Riesa hat seinen ersten EM-Titel im Zweierbob zwar knapp verpasst, doch mit Rang zwei als bester Deutscher war er dennoch sichtlich zufrieden.

Zusammen mit seinem neuen Anschieber Kevin Kuske hatte er in Winterberg nur 14/100 Sekunden Rückstand auf den Russen Alexander Subkow und seinen Anschieber Alexej Woewoda. Für den Olympia-Dritten Subkow war es der dritte EM- Erfolg nach 2008 (Zweierbob) und 2005 (Viererbob).

Auf Rang drei fuhr Karl Angerer aus Königssee mit Alexander Mann vor dem Schweizer Titelverteidiger Beat Hefti mit Anschieber Thomas Lamparter, der mit Abstand die beste Startzeit hatte. Manuel Machata vom SC Potsdam und Andreas Bredau landeten auf Rang fünf.

„Im ersten Moment war ich etwas enttäuscht, weil ich die Nummer eins nicht auf der Anzeigetafel sah. Doch man sollte die Kirche im Dorf lassen: Platz zwei bei EM und im Weltcup nach all den Rückschlägen ist auch nicht so schlecht. Für uns zählt nur die WM und da sind wir auf dem richtigen Weg“, sagte Florschütz, der sich im ersten Durchgang mit der hohen Startnummer 19 bis auf Rang eins katapultierte. „Das war schon ein kleiner Befreiungsschlag. Zuletzt gab es noch kleine Schwierigkeiten beim Start, daher war es jetzt eine schöne Sache“, meinte der viermalige Olympiasieger Kevin Kuske.

Glücklich mit EM-Rang drei war auch Karl Angerer, der zuletzt etwas schwächelte: „Wenn ich ehrlich bin, habe ich nach den Trainingseinheiten schon noch etwas mehr erwartet und mit einer noch besseren Platzierung geliebäugelt. Doch im ersten Lauf hatte ich in Kurve zwei einen kleinen Fehler, das hat mächtig Zeit gekostet“, sagte der Königsseer und betonte: „Mit Subkow muss man immer rechnen, auch wenn viele mit Beat Hefti gerechnet haben.“

Etwas grimmig schaute der Senkrechtstarter des Winters, Manuel Machata. „Es war ein sehr knappes Rennen heute und ich hatte einige Fahrfehler, daher hätte es besser laufen können“, sagte Machata. „Zum Saisonhöhepunkt hin wird die Leistungsdichte immer enger, weil fast alle Teams am Start zulegen und sich auch im Materialbereich verbessern konnten. Bei der WM wird es noch spannender“, meinte er. Nun will Machata im Viererbob voll angreifen.