Bob-WM: Machata und Florschütz teilen sich Silber
Königssee (dpa) - Bobpilot Thomas Florschütz hat sein Abonnement auf Silber in der Eisrinne verlängert, Gold gibt es dafür im April am rechten Ringfinger. Der Olympia-Zweite aus Riesa heiratet seine Diane und tröstet sich damit über den wie 2008 und 2009 verpassten WM-Titel im Zweierbob hinweg.
Der Sieg ging wie schon bei der EM im Januar in Winterberg an den Russen Alexander Subkow, der vom Weltmeister im Armdrücken - Alexej Wojewoda - angeschoben wurde. Nach vier Läufen hatte Florschütz am Sonntag 18/100 Sekunden Rückstand auf Subkow. Zeitgleich mit Florschütz raste Lokalmatador Manuel Machata noch auf den Silberrang und holte seine erste WM-Medaille.
Ihren Titel-Fluch besiegen konnte Cathleen Martini aus Oberbärenburg, die nach ihrem Olympia-Sturz vor einem Jahr noch im Tal der Tränen war. Nun weinte sie vor Freude. „Nach einer verrückten Saison mit vielen Rückschlägen wollte ich endlich wieder schnell fahren und habe im Bob wieder auf meinen Hintern gehört, auf mein Popometer“, erzählte die Sächsin. Mit der Leipzigerin Romy Logsch verwies sie nach vier Läufen die Amerikanerinnen Shauna Rohbock/Valerie Fleming mit 22/100 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Dritte wurden die kanadischen Olympiasiegerinnen Kaillie Humphries/Heather Moyse. Gesamtweltcup-Siegerin Sandra Kiriasis musste sich mit Platz vier begnügen, ihre Winterberger Kollegin Anja Schneiderheinze-Stöckel wurde Achte.
„Jetzt ist der Medaillensatz endlich komplett“, sagte Martini, die bereits je zweimal WM-Zweite und -Dritte war. Während der Siegfahrt gab es nur eine Schrecksekunde: „Ich habe mal kurz gezittert, als der Schlitten ausbrach. Da habe ich angefangen zu beten, dass es doch reichen möge“, schilderte die 28-Jährige ihre Eindrücke. Die Erleichterung war riesengroß: „Wenn es in der Saison nicht so läuft und dann springt am Ende so ein Sieg heraus, ist es umso schöner“, sagte Logsch, die 2007 und 2008 mit Kiriasis WM-Gold geholt hatte.