Erster Sieg für Bob-Duo Florschütz/Kuske

La Plagne (dpa) - Thomas Florschütz fiel ein Stein vom Herzen, Bundestrainer Christoph Langen schrie seine Freude einfach nur heraus. Der erste Weltcup-Sieg des Zweierbob-Teams Florschütz/Kevin Kuske im französischen La Plagne war eine Genugtuung und Riesen-Erleichterung.

Ein Jahr lang hatten Florschütz und Kuske gebraucht, um sich aufeinander einzustellen. Nun platzte auf der als besonders schwierig geltenden Olympia-Bahn von 1992 der Knoten.

„Der Sieg bedeutet mir verdammt viel. Wahnsinn, ich bin überglücklich. Wir hatten zuletzt ein Scheißjahr, aber wir haben uns gut zurückgekämpft und jetzt läuft es so, wie wir uns das vorstellen“, jubelte Florschütz, der besonders mit starken Startzeiten die Konkurrenz in Schach hielt. „Am Start sind wir jetzt die Bank, die wir immer sein wollten. Da braucht man sich keine Gedanken machen und kann locker fahren.“

Kuske, der bis Olympia in Vancouver Seriensieger André Lange angeschoben hatte, findet wieder zu alter Stärke zurück und bildet zusammen mit den fahrerischen Qualitäten von Florschütz die Grundlage für die Erfolgsformel des Riesaer Duos. „Ich freue mich richtig für die Jungs, dass es endlich geklappt hat“, meinte Bundestrainer Langen. „Sie haben die Bahn angenommen und die Schwierigkeiten gemeistert. Das war harte Arbeit.“

Zufrieden war er auch mit dem Oberhofer Duo Maximilian Arndt/Martin Putze. Die Thüringer legten mit die saubersten Fahrten hin, hatten jedoch am Start zu große Rückstände, um die Führenden ernsthaft in Gefahr zu bringen. Dennoch war Platz vier ein starkes Ergebnis. „Am Start haben wir das Problem, dass wir den schweren Schlitten bewegen müssen. Wir sind ja leider nicht die Kräftigsten. Aber wir werden weiter trainieren, um am Start besser zu werden. Zudem kommen ja noch die Bahnen, wo es oben etwas steiler zugeht“, sagte Arndt. „Wer mit diesem Start um Platz drei mitfährt, hat etwas drauf“, lobte Langen.

Völlig von der Rolle ist dagegen der Shootingstar des vergangenen Jahres, Manuel Machata. Der Weltmeister und Gesamtweltcupsieger findet keine Einstellung und wurde Siebter. „Das ist absolut indiskutabel und ich bin sehr unzufrieden“, sagte der Königsseer und ging mit sich selbst ins Gericht. Schon am Start büßte er mit Andreas Bredau soviel Boden ein, dass er unterwegs nur noch Schadensbegrenzung betreiben konnte.