Friedrich nur Fünfter im Zweierbob in Altenberg
Altenberg (dpa) - In der Altenberger „Wasserrutsche“ hatte selbst Lokalmatador Francesco Friedrich keine Chance. Auf seiner Heimbahn im Kohlgrund kam der Weltmeister aus Oberbärenburg beim Zweierbob-Weltcup mit Anschieber Thorsten Margis nur auf Rang fünf.
Nach zwei Durchgängen hatte das Duo mit 0,55 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Schweizer Olympia-Zweiten Beat Hefti. Hinter dem Letten Oskars Melbardis kam Junioren-Weltmeister Nico Walther aus Riesa mit Anschieber Joshua Bluhm immerhin auf den dritten Rang und damit im Weltcup erstmals auf einen Podiumsplatz. Weltcup-Debütant Albrecht Klammer aus Oberbärenburg wurde mit Eric Franke Elfter.
„So ein Wetter habe ich selten erlebt hier. Da hat man auch keine Erfahrungswerte. Ich hatte zudem in beiden Läufen kleine Fehler“, sagte der Zweierbob-Weltmeister zu den plus zehn Grad inklusive viel Wassers in der Bahn. „Wenn der Eismeister die Kühlung voll aufdreht, haben wir Reif in der Bahn - das bringt auch nichts“, betonte Friedrich. Trainingskollege Walther freute sich zumindest über seine Podest-Premiere im Weltcup. „Ich bin natürlich happy, für mich zählt aber weiterhin nur, dass ich mich im Weltcup etabliere, dazu zählen auch sechste Plätze“, sagte der Riesaer.
Lange Gesichter gab es schon nach dem ersten Durchgang. Friedrich, jüngster Zweierbob-Weltmeister der WM-Geschichte und zuvor in Übersee Erster und Zweiter im Weltcup, war plötzlich ratlos. Allein 58 Hundertstelsekunden ließ er auf Hefti liegen. Dabei schob er das Gefährt zunächst eine Hundertstel schneller als der Eidgenosse in die Bahn. Doch die kleinen Fehler summierten sich am Ende. Und beim Material wählten die Deutschen allesamt die falschen Einstellungen beim Schlitten. „Klar kann man sagen, ihr habt doch gewusst, was für Wetter wird. Doch wir haben da sicherlich etwas falsch gelegen“, meinte Cheftrainer Christoph Langen.
Vor den Rennen hatte er betont, dass er die bei den Frauen im Vorjahr eingeführte Anschieber-Rotation auch bei den Männern durchsetzen wird. „Mir ist es egal, welcher Anschieber aus welchem Team oder Verein kommt, bei mir zählt nur die Leistung. Da werden wir die besten Jungs auch zu den besten Piloten stecken“, sagte Langen, der zumindest bei den Startzeiten Weltklasse-Niveau verbuchte.
Nach der Absage von Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt aus Oberhof, der aufgrund der Verletzung von Kevin Kuske auf den Wettbewerb im kleinen Schlitten verzichtete, nahm Langen weitere Umbesetzungen vor. So fährt Christian Poser bei Walther im Viererbob, Jan Speer bei Friedrich im großen Schlitten. „Es verdient sportliche Anerkennung, dass Max auf den Zweier verzichtet und den Weg für andere frei macht. Doch das ist derzeit nur eine Ausnahmesituation. Grundsätzlich macht es mehr Sinn und bringt fahrerisch auch mehr Stabilität, wenn die Piloten in beiden Disziplinen an den Start gehen“, betonte Langen.