Siegesserie von Bob-Weltmeister Friedrich gerissen
Lake Placid (dpa) - Die Siegesserie der deutschen Bobpiloten im Weltcup ist bei der ersten Station in Übersee gerissen. Auch Weltmeister Francesco Friedrich musste im vierten Weltcup-Rennen im Zweierbob seine erste Saisonniederlage in seiner Spezialdisziplin hinnehmen.
Ausgerechnet auf seiner Lieblingsbahn in Lake Placid fuhr der jüngste Zweierbob-Weltmeister am Freitag hinterher und landete mit Anschieber Thorsten Margis nur auf Rang acht.
Dafür sorgte sein Vereinskollege und Freund Nico Walther für eine faustdicke Überraschung im kleinen Gefährt. Der ebenfalls 25-jährige Sachse, der zuletzt in Königssee die Erfolgsserie in diesem Winter von Friedrich mit dem Sieg im Viererbob gestoppt hatte, überraschte mit Platz zwei hinter dem siegreichen US-Piloten Steven Holcomb. Dritter wurde der Südkoreaner Yunjong Won.
„Das Training in der Saisonvorbereitung hier hat sich ausgezahlt. Besser hätte der Start ins neue Jahr nicht klappen können“, meinte Walther, der nach zwei Läufen nur 0,11 Sekunden Rückstand auf Holcomb hatte. Nach dem ersten Lauf lag der Sachse, der im Vorjahr mit dem Viererbob auf der schwierigen Bahn noch schwer gestürzt war, in Führung.
Viererbob-Weltmeister Maximilian Arnd, der erstmals mit Friedrich-Leihgabe Jannis Bäcker fuhr, kam zusammen mit Nick Cunningham aus den USA auf Platz sechs. Der viermalige Olympiasieger Kevin Kuske hatte auf einen Start in Übersee verzichtet. Er will sich ungestört auf die Weltmeisterschaft Mitte Februar in Innsbruck/Igls vorbereiten.
Weiter ohne Podiumsplatz bleiben die deutschen Frauen. Die WM-Zweite Anja Schneiderheinze aus Erfurt zeigte trotz Startnummer neun mit Erline Nolte eine ordentliche Leistung und kam auf Platz fünf. Die Oberhoferin Mariama Jamanka landete bei ihrem erst zweiten Weltcuprennen mit Debütantin Anne Lobenstein auf Rang sieben von nur neun Schlitten.
Den Sieg in Abwesenheit von Bahnrekordlerin Elana Meyers Taylor, die lieber einen Start beim Europacup auf der WM-Bahn in Innsbruck/Igls bevorzugte, holte sich US-Pilotin Jamie Poser Greubel. Die Ehefrau des deutschen Anschiebers Christian Poser verwies mit Anschieberin Cherelle Garrett mit 0,43 Sekunden Vorsprung Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus Kanada mit Bremserin Melissa Lotholz auf Platz zwei. Dritte nach zwei Läufen wurde die Österreicherin Christina Hengster mit Anschieberin Monique Dekker. Sandra Kroll aus Königssee, zuletzt beste Deutsche, musste aufgrund einer Gehirnerschütterung absagen.