DESG-Präsident Heinze weist Pechstein-Kritik zurück
Berlin (dpa) - Gerd Heinze hat die erneute heftige Kritik von Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein zurückgewiesen.
„Diese Kritik ist nicht besonders hilfreich und in ihrer Generalisierung nicht gerechtfertigt“, sagte der Präsident der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft DESG der Nachrichtenagentur dpa. „Die Unterstützung, die Claudia Pechstein in den zurückliegenden Jahren erhalten hat, war nicht unwesentlich.“
Pechstein hatte den Verband in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für unfähig erklärt. „Diesen Verband kann ich so nicht gebrauchen. Ich brauche einen Verband, der funktioniert“, bemängelte die 42 Jahre alte Berlinerin und wirft der DESG mit Blick auf das medaillenlose Abschneiden bei den Winterspielen in Sotschi eine „mangelhafte“ Arbeit vor: „Mindestens acht Jahre lang hat der Verband nichts getan, und jetzt wundert er sich, dass wir keinen Nachwuchs haben.“
Pechstein macht den Sportdirektor für die Misere verantwortlich: „Ich habe Günter Schumacher nahe gelegt, seinen Posten zu verlassen. (…) So erfolgreich der Verband in den letzten zwanzig Jahren war, Schumacher hat es geschafft, ihn komplett gegen die Wand zu fahren.“ Schumacher sei jedem Dialog aus dem Weg gegangen. „Mein Eindruck ist, dass er alle seine Aufgaben abwälzt, statt sie selbst zu lösen.“ Schumacher war für ein Statement nicht zu erreichen, Heinze wollte sich zu Pechsteins Rücktrittsforderungen nicht äußern.
Die Athletin warf der DESG zudem vor, Athleten materiell wie ideell nicht ausreichend zu unterstützen. „Das System ist nicht nachvollziehbar“, kritisierte Pechstein. „Nach Sotschi haben sie von großen Veränderungen gesprochen. Jetzt haben wir noch weniger als vorher“, fügte sie hinzu. Heinze konterte: „Wir haben nach Olympia einiges auf den Weg gebracht. Sie kann doch nicht erwarten, dass über Nacht Wunder geschehen.“