Eiskunstläufer Savchenko/Massot erhalten Startfreigabe
München (dpa) - Das zähe Warten auf die Starterlaubnis hat endlich ein Ende: Nach 18 Monaten darf die fünfmalige Paarlauf-Weltmeisterin Aljona Savchenko gemeinsam mit ihrem Partner Bruno Massot für Deutschland aufs Eis.
Nach einer Zahlung von 30 000 Euro an den französischen Verband (FFSG) erhielt der 26-Jährige die Freigabe, wie Uwe Harnos, Vizepräsident der Deutschen Eislauf-Union (DEU), in München mitteilte. Zuvor war der Franzose von der FFSG für Wettbewerbe und Schaulaufen gesperrt gewesen.
Entsprechend groß war die Erleichterung bei Savchenko/Massot. „Wenn man trainiert und nicht weiß, ob man nächste Woche, nächsten Monat oder nächstes Jahr die Freigabe bekommt - dann steht man unter Spannung“, sagte die 31 Jahre alte gebürtige Ukrainerin. „Dass es endlich soweit ist, freut uns natürlich riesig.“
Allerdings sind mit der Startberechtigung nicht alle Probleme vom Tisch. Die Aufwandsentschädigung habe die DEU aus Grundfördermitteln vorfinanziert, sagte Harnos. Der finanziell nicht auf Rosen gebettete Verband trage das finanzielle Risiko. Jetzt gelte es, das Loch in den Kassen wieder zu füllen. Einen Teil des Betrages wolle man über Spenden von Eiskunstlauf-Fans zusammentragen. Dazu hat Savchenko einen Facebook-Aufruf gestartet und bereits 2000 Euro gesammelt.
Die Hauptverantwortung aber lastet auf den Spitzensportlern selbst. Durch anvisierte Erfolge bei Wettbewerben und zahlreiche Schaulaufen sollen Savchenko/Massot größtenteils für die Ausgaben aufkommen. Harnos spricht von einem „Puzzle aus mehreren Steinchen“ und sagt: „Der Erfolg ist ein Gradmesser für die Fördermittel.“ Dass die Erwartungen des Verbandes an die Paarläufer zu hoch sein könnten, glaubt er nicht. Das könne man auch ins Konstruktive umlenken, so Harnos. „Druck muss einen ja nicht erdrücken. Man kann daran auch wachsen.“
Eine erste Standortbestimmung erhoffen sich alle Beteiligten bei der Premiere von Savchenko/Massot bei der Tallinn Trophy in Estland (18. bis 22. November 2015). Dort will das Duo auch erste Punkte für die Europameisterschaft Ende Januar in Bratislava sammeln. „Wir wollen einfach unseren Platz finden“, sagte Massot. Das Fernziel der beiden in Oberstdorf trainierenden Sportler ist Edelmetall bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang. Bis dahin wollen sie nicht nur ihren Platz gefunden haben - sondern auch die eine oder andere Medaille erlaufen. Zusammen mit dem Chemnitzer Robin Szolkowy war Savchenko zweimal Dritte bei Winterspielen geworden.