Eiskunstläuferin Schott mit starkem EM-Debüt
Stockholm (dpa) - Unbeschwert und frisch lief die zweimalige deutsche Meisterin Nicole Schott bei ihrer Premiere bei Eiskunstlauf-Europameisterschaften auf den neunten Platz nach dem Kurzprogramm.
Der 18-jährigen Essenerin gelang in der Globe-Arena in Stockholm eine beherzte Vorstellung zur Filmmusik von „Die Geisha“. Die Mannheimerin Nathalie Weinzierl kam nach einem Sturz beim Flip nur auf Platz 15.
Die Führung übernahm Jelena Radionowa mit einer Klasse-Vorstellung zu spanischen Klängen. Mit 70,46 Punkten verwies die 16-Jährige ihre russischen Teamkolleginnen Elisaweta Tuktamyschewa (69,02) und Anna Pogorilaja (66,10) auf die Plätze.
Schott erwischte wegen zu weniger Weltranglistenpunkte eine frühe Startzeit, konnte den Nachteil aber mit einer mutigen Vorstellung wettmachen. Mit einer schönen Kombination aus zwei dreifachen Toeloops, einem dreifachen Rittberger und einem Doppel-Axel punktete sie beim Preisgericht und kam auf 52,03 Zähler.
„Ich bin sehr zufrieden, ich habe meine Trainingsleistung gebracht“, sagte die Schülerin, die sich eigentlich nur für das Finale der besten 24 qualifizieren wollte. Das schaffte sie spielend. „Seit meinem Wechsel von Essen nach Oberstdorf trainiere ich intensiver und mehr“, verriet sie.
Bei Michael Huth, der einst die Südtirolerin Carolina Kostner zur Weltmeisterin formte, will Schott hoch hinaus: „Jeder Sportler will nach oben, ich auch.“ Huth habe auch viel mit ihr im mentalen Bereich gearbeitet, um den Erwartungsdruck abzubauen. Wenn sie nach der Kür am Samstag noch vor Weinzierl liegt, darf sie als einzige Deutsche im März die Reise zur WM nach Shanghai antreten.
Die Vorjahres-Achte Weinzierl hielt sich nicht lange mit ihrer Enttäuschung nach dem Sturz auf: „Es bringt nichts, wenn ich mich lange ärgere. Der Sprung war einfach zu flach“, sagte die 19-Jährige. Nach langwierigen Rückenproblemen, die sie immer wieder zu Einschränkungen im Saisonverlauf zwangen, kam in der vergangenen Woche noch eine Erkältung hinzu.
Immerhin kämpfte die 1,59 Meter kleine Läuferin und hängte an einen gelungenen Lutz noch einen zweifachen Toeloop dran. Der Lohn waren immerhin 50,80 Punkte. „Das war schade, aber Nathalie ist nicht voll in Form“, meinte Coach Peter Sczypa. Wegen der Einschränkungen konnte Weinzierl noch keinen Wettkampf beschwerdefrei laufen, die Grand-Prix-Starts sagte sie sogar ab. Weil sie einiges nachholen will, startet die Studentin nächste Woche schon wieder bei der Universiade.