Eissprinterin Wolf siegt knapp - Pechstein Zweite

Astana (dpa) - Jenny Wolf und Claudia Pechstein haben auch für Furore beim Eisschnelllauf-Weltcup in Astana gesorgt. Mit dem Mini-Vorsprung von einer Tausendstelsekunde schaffte Sprinterin Wolf den ersten deutschen Saisonsieg.

Die Weltmeisterin gewann in Kasachstan über 500 Meter hauchdünn vor Olympiasiegerin Lee Sang-Hwa aus Südkorea und Nao Kodaira aus Japan. Anschließend wurde Pechstein über 1500 Meter erneut Zweite, dies war der 39-Jährigen bereits am Freitag über 3000 Meter gelungen. Den Sieg holte sich die Kanadierin Christine Nesbitt.

Zunächst durfte sich Wolf über ihren insgesamt 59. Weltcupsieg freuen. „Das war ziemlich cool, so knapp geht es selten aus“, sagte die Cup-Verteidigerin. Wolf und Lee kamen jeweils nach 37,98 Sekunden ins Ziel. Nach einigen Momenten des Wartens stand die Berlinerin auf Rang eins auf der Anzeigetafel, den Ausschlag gaben die zusätzlich herangezogenen vier Tausendstel gegenüber fünf von Lee. Für Kodaira wurden 37,99 Sekunden gestoppt.

Wolf hatte den Lauf gegen die Südkoreanerin für sich entschieden. „Die ersten 300 Meter waren gut, am Ende fehlt noch ein bisschen die Kondition“, sagte Wolf. Nach den Rängen sieben, drei und zwei sieht sich die 32-Jährige aber auf dem richtigen Weg, der nächste Weltcup folgt bereits am kommenden Wochenende in Heerenveen. Eine gute Leistung zeigte erneut Judith Hesse (38,38), die Erfurterin schaffte als Sechste ihre bisher beste Saisonplatzierung.

Pechstein legte dank einer starken Schlussrunde in 1:56,77 Minuten eine Bestzeit vor, die nur noch Christine Nesbitt (1:56,10) unterbot. Der drittplatzierten Weltmeisterin und Olympiasiegerin Ireen Wüst (1:57,00) aus den Niederlanden gelang dies nicht. „Ich habe mich auf die letzte Runde konzentriert. Das ist super, super gelungen“, kommentierte Pechstein, die zuletzt im November 2008 vor ihrer Sperre ein Weltcuprennen gewann. „Jedes Rennen, was ich auf dem Podium beende, ist ein Sieg für mich und tut der ISU ein bisschen weh“, sagte die fünfmalige Olympiasiegerin, die gegen die Internationale Eislauf-Union (ISU) um ihre Rehabilitierung kämpft.

Enttäuschend verliefen die 1500 Meter für Monique Angermüller, nach Rang vier vor einer Woche in Tscheljabinsk fiel die Berlinerin nach einer schwachen Schlussrunde bis auf Rang 18 zurück.

Für das beste deutsche Männer-Resultat sorgte erneut Langstreckler Moritz Geisreiter. Der Inzeller wiederholte über 5000 Meter seinen starken sechsten Platz vom Weltcup-Auftakt. In deutscher Rekordzeit von 6:19,31 Minuten lag der Zwei-Meter-Mann fünfeinhalb Sekunden hinter Olympiasieger Sven Kramer (6:13,83) aus den Niederlanden.

Die deutschen Sprinter waren über 500 Meter erneut nicht für die A-Gruppe qualifiziert. Schnellster war der Niederländer Jan Smeekens in 35,05 Sekunden mit einer Hundertstel Vorsprung auf Olympiasieger Mo Tae-Bum. Der Südkoreaner bleibt Führender in der Gesamtwertung.