Eistanz-Gold für Kanada - Hecken patzt
Nizza (dpa) - Die Olympiasieger Virtue/Scott siegten im Eistanz, die Oberstdorfer Zhiganshina/Gazsi wurden wieder WM-Elfte. und Sarah Hecken vermasselte das Kurzprogramm und liegt auf Rang 21 vor der Kür.
Mit einer außergewöhnlich stimmungsvollen Kür tanzten die Olympiasieger Tessa Virtue und Scott Moir zum zweiten Mal zu Gold. Die jungen Ausnahme-Athleten besiegten ihre amerikanischen Trainingskameraden Meryl Davis und Charlie White und kassierten ein Preisgeld von 67 500 US-Dollar (51 383 Euro). Bronze ging am Donnerstag an die Lokalmatadoren Nathalie Pechalat/Fabian Bourzat, die trotz eines zuvor erlittenen Nasenbeinbruchs der Französin durchhielten.
Die dreimaligen deutschen Meister Nelli Zhiganshina/Alexander Gazsi aus Oberstdorf bestätigten den elften Platz aus dem Vorjahr. „Das war definitiv unsere beste Saisonleistung“, sagte der 27-Jährige nach der Romeo- und Julia-Kür.
Bereits am Nachmittag hatte die dreimalige deutsche Meisterin Sarah Hecken dem Abiturstress der vergangenen Woche Tribut zollen müssen und das Kurzprogramm verpatzt. Die monatelang verletzte 18 Jahre alte Mannheimerin erhielt für ihre fehlerhafte Kurzkür zu Flamencoklängen 46,39 Punkte und liegt nur auf Platz 21. Die Führung im Palais des Expositions übernahm die Russin Alena Leonowa (64,61 Punkte) vor Kanako Murakami (62,67) aus Japan und Europameisterin Carolina Kostner (61,00) aus Italien. Die zweimalige Weltmeisterin Mao Asada (59,49) lauert auf Rang vier vor der Kür am Samstag. Die Olympiasiegerin Kim Yu-Na aus Südkorea lässt die gesamte Saison aus.
„Ich habe letzte Woche täglich sechs Stunden Abi-Arbeiten geschrieben, bis nachts gelernt und musste das Training zurückfahren“, lautete Heckens Erklärung für die enttäuschende Vorstellung, in der sie den dreifachen Salchow auf dem Eis landete. „Der war eigentlich super gesprungen, aber bei der Landung war ich zu weit nach hinten gebeugt und es hat mir die Füße weggehauen“, sagte die mit den Tränen kämpfende Läuferin. Nur der Doppel-Axel klappte gut. Wegen einer Schleimbeutel-Operation im Fuß ließ sie die deutschen und kontinentalen Titelkämpfe aus.
Zwar hat sie im künstlerischen Ausdruck aufgeholt, seit sie mit einem italienischen Choreographen zusammenarbeitet. Aber das A und O im Eiskunstlauf sind die Sprünge. Für die Kür plant Hecken neben Toeloop und Salchow noch den dreifachen Flip - vor Rittberger und Lutz hat sie derzeit zu viel Angst.