Deutsche Rennrodler nicht zu stoppen
Winterberg (dpa) - Das Weltcup-Finale in Winterberg könnte aus deutscher Sicht zur Spaßveranstaltung werden. Wenn sich die besten Rennrodler ein letztes Mal im Hochsauerland treffen, spielen Titel keine Rolle mehr.
Felix Loch, Natalie Geisenberger und Co. haben schon vor dem letzten Weltcup mal wieder alles abgeräumt. „Natürlich ist die Spannung jetzt ein wenig raus“, sagte Loch. Und die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt meinten grinsend, dass sie die Eisrinne in Winterberg auch „auf einem Müllsack runterrutschen“ könnten. Wer soll die Deutschen im Rodeln jemals stoppen?
Zumindest zu Beginn der neun Stationen umfassenden Weltcup-Saison kam so etwas wie Spannung auf. Triple-Sieger Loch, der sich in diesem Winter die Titel bei WM, EM und Gesamtweltcup sicherte, patzte mehrfach. Beim ersten Weltcup in Innsbruck wurde er wegen eines 400 Gramm zu schweren Schlittens disqualifiziert.
Eine Woche später in Lake Placid erlaubte er sich einen schweren Fehler und erreichte nur den sechsten Rang. Auch in Park City verpasste er den Sieg. Dann folgten sieben Erfolge in Serie. „Jetzt will ich zum Saisonabschluss auch noch mal zwei gute Läufe runterbringen. Ich mag die Bahn in Winterberg“, sagt er. Und was kommt nach der Saison? „Mit unserem Hund Johnnie Gassi gehen, Freunde treffen und die Füße hochlegen.“
Wer den Deutschen in naher Zukunft vielleicht am ehesten gefährlich werden könnte, zeigte sich gerade auf den Bahnen in den USA. Als Loch in Lake Placid und Park City patzte, war der US-Amerikaner Chris Mazder da. Auch die deutschen Frauen wackelten auf den US-Bahnen und kassierten in Lake Placid gegen die starken US-Girls sogar eine historische Pleite. Erstmals seit 20 Jahren schaffte keine Deutsche bei einem Weltcup den Sprung auf ein Podium. Am Ende holten sich Geisenberger, Tatjana Hüfner und Co. dennoch alle großen Titel. So wie meistens.